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Kleintier-MRT

Subject Area Medicine
Term Funded in 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 162532894
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Ziel der Studien, die am 9.4 T MR-Tomographen durchgeführt werden, ist die Beschreibung der Pathogenese unterschiedlicher Erkrankungen des Zentralnervensystems und des peripheren Nervensystems auf zellulärer und molekularer Ebene. Damit sollen detaillierte Einblicke in die Entstehung und Entwicklung der jeweiligen Erkrankungen möglich werden und - darauf basierend - neue therapeutische Verfahren entwickelt werden, die früher und effizienter in die Pathogenese eingreifen können. Folgende Erkrankungen standen in den ersten Jahren nach Inbetriebnahme im Vordergrund: 1) Hirntumoren: Ziel der Untersuchungen ist es, mit neuen, experimentellen Kontrastmitteln (z.B. Gadoflurine M) bei Hirntumoren Veränderungen auf zellulärer Ebene nachzuweisen und zu charakterisieren. Diese experimentellen Kontrastmittel sowie quantitative und funktionelle MR-Verfahren, die am Ultrahochfeld-Scanner implementiert wurden (Relaxometrie, Dynamic Contrast Enhanced MRI, Susceptibility Contrast Imaging, Diffusion Tensor Imaging, Spectral Editing), werden zur Charakterisierung von neuen Tumormodellen eingesetzt (z.B.: Rolle der BRAF-Kinase bei der Entstehung pilozytischer Astrozytome, Einfluss von Tlx auf die Selbsterneuerung bei Hirntumor-Stammzellen). Des Weiteren werden Therapieansätze in vivo untersucht und mit molekularen Markern korreliert. So wurde z.B. untersucht, welchen Einfluss die Suppression von RGS4 auf die Entwicklung von Hirntumoren hat und welche Rolle das Protein NDRG1 hinsichtlich der Resistenz gegenüber alkylierenden Chemotherapien spielt. Ein Fokus liegt derzeit auf der Untersuchung neuer immuntherapeutischer Verfahren. Hier weisen präliminäre Daten darauf hin, dass die Immunantwort durch eine zusätzliche Bestrahlung verändert wird. 2) Schädigungen des Peripheren Nervensystems: Seit mehr als 10 Jahren befassen sich die Antragsteller systematisch mit der MR-Bildgebung von Schäden sowie Regeneration des peripheren Nervensystems in Patienten und im Tiermodell. Derzeit liegt der Schwerpunkt der tierexperimentellen Untersuchungen auf der Charakterisierung von Läsionsmustern und Veränderungen quantitativer MR-Parameter in den peripheren Nerven bei diabetischer Polyneuropathie und bei Amyeloidose. So soll bei Tiermodellen der diabetischen Polyneuropathie systematisch untersucht werden, ob die bei Patienten beobachteten charakteristischen Läsionsmuster (proximale symmetrische Signalveränderungen) ebenfalls vorhanden sind und wie sich diese Läsionsmuster abhängig von Entstehung, Verlauf und Pathophysiologie (insbesondere Einfluss von reaktiven Metaboliten) verändern. 3) Zerebrovaskuläre Erkrankungen/Veränderungen: Ziel der Untersuchungen ist es, Veränderungen des Gefäßsystems und des Gewebes bei unterschiedlichen Tiermodellen für zerebrovaskuläre Erkrankungen in ihrem räumlichen und zeitlichen Verlauf durch funktionelle MRT und hochaufgelöste MR-Techniken darzustellen und damit die pathophysiologische Kaskade besser zu verstehen. Bislang stehen drei Modelle im Mittelpunkt: (a) In einem Hypoxiemodell soll der Zusammenhang zwischen der funktionellen Veränderung der Mikrozirkulation und den strukturellen Hirnveränderungen (Mikroblutungen) aufgeklärt werden. Ferner soll die Frage beantwortet werden, ob die Mikroblutungen unmittelbar nach Reoxygenierung oder verzögert auftreten. (b) In einem MCAO-Modell soll die Störung der Bluthirnschranke mit unterschiedlichen MR-Kontrastmitteln (Gd-DOTA und Gadofluorine-M) untersucht werden, um den Mechanismus der Bluthirnschranken-Störung und den Zusammenhang zwischen Thrombose und Entzündungsreaktionen in der Frühphase des experimentellen Schlaganfalls besser zu verstehen. (c) In einem Modell der zerebralen Hypertension sollen die frühe mikrovaskuläre Dysfunktion und ihre Begleitphänomene (Veränderungen kleiner Gefäße (Kapillaren, Arteriolen), Bluthirnschrankenstörungen, perivaskuläre Ödeme, Marklagerläsionen, kleine perivaskuläre Hämorrhagien, lakunäre Infarkte, altersabhängiger vaskulärer Schaden) mittels hochauflösender Magnetresonanztomographie erfasst und quantifiziert werden.

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