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Die Vision der Letzten: (Post-)Apokalypse in der mexikanischen Literatur

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung in 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 162537274
 
Das Forschungsvorhaben ist Kern meines Post-Doc-Projekts über den Zusammenhang zwischen (Post-)Apokalypse und Gewalt in Lateinamerika und Afrika. Es geht darum, am Beispiel mexikanischer Erzähltexte insbesondere des 20. und 21. Jh. die Umkehrungen des chiliastischen Motives der ehemals Neuen Welt herauszuarbeiten. Auf das Scheitern dieser Welt, so die modernen literarischen Vorwegnahmen, wird keine Erneuerung folgen. Nach einem kurzen Rückblick auf die koloniale Apokalyptik im Rahmen der Conquista setzt die Untersuchung mit dem blutigen Fehlschlag der Mexikanischen Revolution ein. Zu zeigen ist, dass sich mit diesem Desaster der Moderne die Perspektive des Neuanfangs endgültig verwirkt. Die Dystopien des Untergangs werden als Formen einer Geschichtskritik analysiert, der Lösungen versagt sind: In der postrevolutionären Einparteiendiktatur scheint Mexiko der Entfremdung preisgegeben, und nach der Demokratisierung zu Beginn des 21. Jh. droht die Gesellschaft in einem Labyrinth allgegenwärtiger Gewalt unterzugehen. Der Prophetie des Endes verweigern sich jedoch postapokalyptische Ansätze, die jenseits aller Teleologien die Offenheit der Geschichte zu bewahren suchen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Mexiko
 
 

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