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Regionaler Kult und lokaler Kult. Studien zur Kult- und Religionsgeschichte Israels und Judas im 9. und 8. Jh. v. Chr.
Antragsteller
Dr. Detlef Jericke
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 162679173
Die Arbeit beschreibt kultische Praktiken in Israel und Juda im 9. und 8. Jahrhundert v.Chr. anhand archäologischer Dokumente. Gleichzeitig geht die Studie der Frage nach, inwieweit die beiden Kleinkönigtümer in religionsgeschichtlicher Sicht Teile eines größeren Kultur- und Wirtschaftsraums waren, der zumindest von Palästina-Syrien bis in das Zweistromland reichte. Da der offizielle Kult an den Residenzheiligtümern in Samaria und Jerusalem archäologisch nicht bezeugt ist, beschränkt sich die Darstellung auf regionale und lokale Kulte. Neuere Ausgrabungsfunde belegen einen „Kult am Stadttor", der mit ähnlichen Einrichtungen im syrischen Raum zu vergleichen ist und als eine Form des regionalen Kults interpretiert wird. Daneben sind innerhalb befestigter Städte einzelne Räume nachgewiesen, die kultisch genutzt wurden. Sie gehörten zu Gebäudekomplexen, die als repräsentative Bauten gedeutet werden. Der Kult wurde vermutlich von lokalen Eliten organisiert und stellt als lokaler Kult eine Sonderform des offiziellen Kults dar. Vergleichbare Phänomene sind aus dem Zweistromland bekannt. Inschriftliche Funde zur Religionsgeschichte Israels und Judas weisen darauf hin, dass der im Alten Testament als Gott Israels bezeugte JHWH im 9. und 8. Jahrhundert v.Chr. neben anderen Gottheiten verehrt wurde und gegen Ende dieses Zeitraums in die Position des „höchsten Gottes" aufstieg.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen