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Late Glacial-Early Holocene climate evolution on the Tibetan Plateau: a trigger or a response to Northern Hemisphere climate change?

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 16318205
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Umwelt- und Klimaverhältnisse auf dem Tibetplateau beeinflussen in beträchtlichem Maße die Zirkulationsverhältnisse der Nordhemisphere. Um realistische Vorhersagen über zukünftige Klimaänderungen geben zu können, ist es daher wichtig, zu verstehen wie sich das Klima der Vergangenheit in Tibet auf globale Änderungen reagiert hat, bzw. wie sich die dortigen Veränderungen über Telekonnektionen global ausgewirkt haben. Im Rahmen dieses Projektes wurde die Änderung der Klimaverhältnisse im Spätglazial und dem frühen Holozän auf dem Tibetplateau untersucht. Dieser Zeitabschnitt wurde als Untersuchungsgegenstand ausgewählt, da zu dieser Zeit besonders starke und besonders kurzfristige Klimaänderungen stattfanden. Als Klimaproxy wurden Pollenspektren aus Seesedimenten herangezogen. Zunächst wurden mit Hilfe von modernen Pollenspektren und lokalen Klimainformationen Pollen-Klimatransfer- Funktionen aufgestellt jeweils für jährlichen Niederschlag, Jahresmitteltemperatur und Juli-Mitteltemperatur. Die Transferfunktionen wurden zunächst mit Hilfe von statistischen Verfahren evaluiert; außerdem wurden die Ergebnisse verglichen mit dem Klimaindikatorwert einzelner Pollentaxa. In einem zweiten Schritt wurden die Transferfunktionen, insbesondere die Niederschlagstransferfunktion, auf fossile Pollenspektren angewendet. Die Bohrkerne wurden im Rahmen früherer Projekte von Prof. Dr. Steffen Mischke (Uni Potsdam) gewonnen und im Rahmen dieses Projektes ausgewertet. Ausserdem wurde im Rahmen dieses Projektes ein Seesedimentkern vom Karakul See in Xinjiang (westlichstes Tibetplateau) erbohrt, dieser Kern wurde allerdings noch nicht vollständig ausgewertet. Eine Zusammenstellung aller Klimarekonstruktionen lässt erkennen, dass sich die klimatische Entwicklung auf dem Tibetplateau keinesfalls gleichartig in den verschiedenen Regionen vollzogen hat. Während die südlichen und östlichen Randregionen eher ein Früh-Holozänes Niederschlagsmaximum verzeichnen, scheint es insbesondere auf dem zentralen Tibetplateau eher eine Frühholozäne Trockenphase gegeben zu haben. Außerdem, während die Regionen auf dem zentralen Tibetplateau eine starke Niederschlagserhöhung zum Beginn der Bølling/Allerødphase erfahren haben, ist der Niederschlagsanstieg zu Beginn des Holozäns eher gering. Zusammenfassend lässt sich sagen, obwohl in den letzten Jahre beträchtliche Fortschritte in der Rekonstruktion der klimatische Entwicklung gemacht wurden, ist es jedoch noch ein weiter Weg hinzu einem mechanistischen Verständnis von Klimaänderungen auf dem Tibetplateau und dessen überregionaler Auswirkung.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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