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Ökonomien der Reproduktion. Interdisziplinäres Netzwerk zur Geschichte und Gegenwart menschlicher Fortpflanzung 1750-2010

Antragstellerin Dr. Florence Vienne
Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 163457552
 
In den letzten 250 Jahren hat sich das Verständnis von Zeugung, Fortpflanzung und Geburt, aber auch von Abstammung, Vererbung und Verwandtschaft in grundlegender Weise verändert. Die gegenwärtige Reproduktionsmedizin zeigt erneut eine Umbruchphase an, in der diese Kategorien eine Neudeutung erfahren. Ein Charakteristikum dieser Entwicklungen sind die immer enger werdenden Verflechtungen zwischen Labor und Klinik, pharmazeutischem Unternehmen und Börse. Stammzellen, Embryonen und Gameten sind heute nicht nur – ethisch umstrittene – biomedizinische Forschungsobjekte, sondern sie sind auch zum Gegenstand wirtschaftlicher Interessen geworden. Die Beziehungen zwischen Ökonomie und Reproduktion im Feld der Lebenswissenschaften (Biologie und Medizin) in ihren historischen und aktuellen Dimensionen sind das Thema des geplanten wissenschaftlichen Netzwerkes, das sich aus 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Nationalitäten und Disziplinen zusammensetzt. Insbesondere soll der Austausch zwischen sozial- und kulturwissenschaftlichen, gesundheitswissenschaftlichen sowie wissenschafts- und medizinhistorischen Ansätzen gefördert werden. Zentrales Anliegen ist ein Vergleich der methodologischen und theoretischen Perspektiven sowie eine Identifizierung der Forschungsdesiderate in den jeweiligen Disziplinen. Darüber hinaus zielt das Netzwerk darauf, mögliche Forschungslinien für eine longue-durée-Geschichte der Reproduktion und deren Beziehungen zur Ökonomie zu entwickeln. Angestrebtes Ergebnis ist die Publikation eines peerreviewten, englischsprachigen Zeitschriftenheftes.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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