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Die Hagiographie des tibetischen Gelehrten Shakya-mchog-Idan (1428-1507): Quellen und historischer Kontext.
Antragsteller
Professor Dr. Franz-Karl Ehrhard
Fachliche Zuordnung
Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Förderung
Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 163619941
Shākya-mchog-ldan war während des 15. Jh. einer der bedeutendsten geistlichen Würdenträger der buddhistischen Sa-skya-Tradition in Tibet. Seine stupende Gelehrtheit umfasste sämtliche Bereiche des traditionellen Wissens und brachte ihm den Ehrentitel „Großer Pandit“ ein. Die Forschung interessierte sich bisher fast nur für sein scholastisches Werk. Über Shākya-mchog-ldan selbst und seine Einbindung in das religiöse und politische Milieu des 15. Jh. wissen wir jedoch erstaunlich wenig. Somit steht eine kritische Würdigung, die auch den historischen Kontext berücksichtigt, noch aus. Das Projekt soll anhand des tibetischen Quellenmaterials - u.a. liegt eine detaillierte Lebensbeschreibung vor - eine biographische Studie erarbeiten, auf deren Grundlage Shākya-mchog-ldans spezifischer Beitrag zur Kulturgeschichte Tibets bewertet wird. Besondere Beachtung soll seinen Aktivitäten als Abt des Klosters gSer-mdog-can im westlichen Zentraltibet zuteil werden. In dieser Funktion unterhielt er ab 1471 rege Kontakte zu zahlreichen Gelehrtenpersönlichkeiten und erwies sich zudem als geschickter „Kirchenpolitiker“, der es verstand, sich die Unterstützung weltlicher Herrscher zu sichern. Indem diese facettenreichen Verbindungen nachgezeichnet werden, wird das Projekt einen Beitrag zur Erforschung eines wichtigen Segments der religiösen und politischen Landkarte Zentraltibets in der zweiten Hälfte des 15. Jh. leisten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen