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Sprachliche Konstruktion sozial- und wirtschaftspolitischer Krisen in der Bundesrepublik Deutschland von 1973 bis heute

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 164089228
 
Ziel des Projektes ist es, in einer Längsschnittstudie (1973 bis heute) auf der Basis großer Textkorpora zu zeigen, wie mit sprachlichen Mitteln in der Bundesrepublik Deutschland wirtschaftliche und sozialpolitische Krisen öffentlich konstruiert und verhandelt werden. Das Projekt möchte so einen Beitrag zur neueren Sprach- und Mentalitätsgeschichte leisten. „Krisen“ sind – als ein äußerst öffentlichkeitswirksames und vielschichtiges Thema – auf Vermittlung durch Komplexität reduzierende (Massen-)Medien angewiesen. Zugleich prägt und gestaltet die durch Sprache und Bilder vermittelte Darstellung die ‚Fakten‘ des jeweiligen Gegenstandsbereichs. Dies gilt gerade auch im Fall politisch relevanter Einschätzungen dessen, was als gesellschaftliche „Realität“ und „Wahrheit“ wahrgenommen wird. In diesem Projekt soll ein Phänomen untersucht werden, das sich seit 1973 wie ein roter Faden durch die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zieht und die neuere (Sprach-)Geschichte durchgehend und nachhaltig geprägt hat (und sie immer noch prägt). Die Längsschnittstudie erstreckt sich von 1973, der ersten Ölpreis-Krise, bis zur aktuellen Finanzkrise im Jahre 2009. Die Leitthese lautet, dass „Krisen“ nicht zuletzt diskursive Phänomene sind, die als Rechtfertigungsinstanzen für viele politische Entscheidungen fungieren. Auf der Basis eines breiten Textkorpus sollen mit etablierten diskurslinguistischen Methoden verschiedene Verfahrensweisen untersucht werden, mit denen „Krisen“ sprachlich konstruiert werden. Mit der Untersuchung wird eine Lücke im Programm einer „Sprachgeschichte als Zeitgeschichte“ gefüllt, in der wirtschafts- und sozialpolitische „Krisen“, obwohl sie seit 1973 die öffentlichen Diskurse stark geprägt haben, bisher nur am Rande thematisiert worden sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Alexander Ziem
 
 

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