Detailseite
Projekt Druckansicht

Patientenindividuelle 4D Virtual Reality Simulation von Punktionen und Radiofrequenz-Ablationen in atmungsbewegten virtuellen Körpermodellen

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2010 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 164376412
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Projektes wurden Methoden für die realitätsnahe visuo-haptische VR-Simulation von Atembewegungen für die Planung und das Training von Punktionen und Radiofrequenz-Ablationen in virtuellen Körpermodellen entwickelt. Hierbei wurde nicht nur die visuelle, sondern auch die haptische Immersion mit einem haptischen Kraftrückkopp-lungsgerät mit 6 Freiheitsgraden realisiert, so dass der Bediener neben der Wahrnehmung eines stereoskopischen Bewegtbildes auch die Intervention und Atembewegung spüren kann. Mithilfe des haptischen Kraftrückkopplungsgeräts ist der Benutzer in der Lage, die Punktions- bzw. Ablationsnadel in einem dreidimensionalen Arbeitsraum intuitiv zu steu-ern. Zugleich spürt er realistische Kräfte bei der Einführung der Nadel in den Körper sowie beim Gleiten durch den Körper und dem Durchstechen innerer Organe. Zur realitätsnahen Simulation der Atembewegungen wurden auf der Grundlage von 4D-Bilddaten reale Bewegungsmuster mithilfe nicht-linearer Registrierungsverfahren extra-hiert, die die Bewegung eines jeden Bildpunktes über den Atemzyklus hinweg durch ein zeitlich sich veränderndes 3D-Vektorfeld beschreiben. Im Rahmen des Projektes wurden sowohl individuelle als auch über ein Patientenkollektiv gemittelte 4D-Bewegungsmodelle generiert und zu voxelbezogenen Simulation realer Atembewegungen verwendet. Mithilfe surrogatbasierter 4D-Bewegungsmodelle wurde zudem zeitliche Veränderungen der Atmungsmuster in verschiedenen Atmungszyklen in Abhängigkeit von einem externen Sur-rogat (z.B. Volumen der zu den verschiedenen Atemphasen ein- und ausgeatmeten Luft) realitätsnah simuliert. Die Kompensation der anatomischen Unterschiede zwischen der Modell- und der Patien-tenanatomie sowie der Übertragung der komplexen 4D-Bewegungsmodelle auf die stati-schen 3D-Patientendaten zur Animation wurde durch Einsatz deformierbarer Registrie-rungsverfahren ermöglicht. Die 4D-Bewegungsmodelle wurden in ein visuo-haptisches Framework integriert, das die haptisch-visuell gesteuerte Interaktion der Punktions- bzw. Ablationsnadel mit dem atmenden virtuellen Körper ermöglichte. Für die visuo-haptische 4D-Darstellung der bewegten 3D-Bilddaten in Echtzeit wurden spezielle volumenbasierte 4D-Renderingtechniken entwickelt und laufzeitoptimiert auf der GPU parallelisiert. Weiter-hin wurde insbesondere für die Planung und das Training von Radiofrequenzablationen im Leberbereich die biophysikalische Simulation der mit der RF-Ablation einhergehenden Temperaturveränderungen im Gewebe ermöglicht. Über die Methodenentwicklung hinaus wurden die entwickelten Verfahren prototypisch in einen VR-Simulator mit eingebautem Kraftrückkopplungsgerät und Stereobilddarstellungsmöglichkeit integriert und somit für den praktischen Einsatz verfügbar gemacht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung