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Genomweite Assoziationsstudie zur Identifikation genetischer Risikofaktoren der Parodontitis

Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung Förderung von 2010 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 164394054
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zum Zeitpunkt der Antragstellung galten genetische Risikofaktoren der Parodontitis als weitestgehend unbekannt. Genomweite Assoziationsstudien (GWAS) sind durch ihren systematischen und hypothesenfreien Ansatz ideal um genetische Risikofaktoren zu identifizieren. Voraussetzung für den Erfolg einer GWAS sind homogene, gut charakterisierte klinische Analysepopulationen umfangreicher Fall-Kontroll-Kollektive. Dabei sind Schwere des Verlaufs einer komplexen Erkrankung und Zeitpunkt der Erstdiagnose stark vom Risikogenotyp der Patienten beeinflusst. Durch die Rekrutierung von Patienten der Aggressiven Parodontitis kann die Frequenz der Risikoallele in der Fallpopulation angereichert und dadurch die statistische Teststärke einer nachfolgenden GWAS auf kostengünstige Weise deutlich gesteigert werden. Um die Voraussetzungen für das Fernziel der Studie zu erreichen, durch eine GWAS die häufigen Risikovarianten der Parodontitis möglichst vollständig zu identifizieren, richteten sich die Anstrengungen vor allem auf die Identifizierung, Erschließung und Charakterisierung von Patienten der Aggressiven Parodontitis (AgP). Um identifizierte genetische Varianten auch auf ihre mögliche Relevanz für die Aetiologie der häufigen und moderateren Formen der Chronischen Parodontitis (CP) testen zu können, wurde zusätzlich das bereits bestehende Patientenkollektiv der CP erweitert. Es gelang innerhalb der Förderperiode das AgP Patientenkollektiv von 624 auf 1.292 AgP Patienten und das CP Patientenkollektiv von 1.101 auf 2.174 CP Patienten zu verdoppeln. Zusätzlich wurden für jeden Patienten umfangreiche Fragebögen erfasst, in die Datenbank eingegeben und ausgewertet. Für 480 AgP Patienten und 1.603 CP Patienten konnte die Anzahl der betroffenene Zähne und der jeweilige Umfang des Knochenabbaus anhand von Röntgenbildern bestimmt und ausgewertet werden. Die während der Förderperiode geschaffenen beiden Patientenkollektive sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt weltweit die umfangreichsten und am besten charakterisierten Analysepopulationen der Parodontitis. Sie liefern mit der deutlich verbesserten statistische Teststärke die Voraussetzung für eine nachfolgend zu beantragende GWAS.

 
 

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