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Verarbeitung natürlicher Schallsignale im Innenohr von Säugern: Erfassung von OAE-Residualen
Antragsteller
Professor Dr. Manfred Kössl
Fachliche Zuordnung
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 164437960
Aufgrund nichtlinearer cochleärer Verstärkungsprozesse werden Schallsignale im Innenohr frequenzspezifisch verändert. Diese Veränderungen sind wahrnehmbar und auch in Form von Distorsionsprodukt otoakustischen Emissionen (DPOAE) am Trommelfell messbar. Ein Schwer-punkt bisheriger DPOAE-Untersuchungen lag in ihrer Verwendung als Werkzeug zur Analyse der Innenohrmechanik unter Verwendung möglichst einfacher Schallstimuli. Im vorliegenden Projekt wird untersucht, wie komplexe Schallreize, die in der natürlichen Umwelt von Bedeutung sind, im besonderen Vokalisationen und multiharmonische Komplexe durch nicht-lineare Innenohrmechanik moduliert werden. Hierzu werden nichtlineare OAE-Residuale bei Präsentation unterschiedlicher Stimuluspegel erfasst. Diese Technik erlaubt es, cochleär erzeugte Schallanteile nicht nur an DPOAE-Frequenzen, sondern auch im gesamten Frequenzbereich des Stimulus zu erfassen. Damit wird eine umfassende Bewertung der Veränderung externer Signale durch das Innenohr möglich. Die Versuche werden an den Modellsystemen Wüstenrennmäuse und Fledermäuse durchgeführt, für die OAE-Messtechniken bereits optimiert wurden. In einem weiteren Schritt wird die Beeinflussung der Verarbeitung komplexer Schallsignale durch kontralaterale Schallstimulation zur Aktivierung von Efferenzen untersucht. Die Versuche sollen die Bedeutung aktiver und nichtlinearer Innenohrmechanik einschliesslich efferenter Mechanismen bei der Verarbeitung biologisch relevanter Schallstimuli herausarbeiten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen