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Regulierungswissen in Westdeutschland, Frankreich und der Schweiz im Bezug: Grenzwerte für krebserregende Stoffe am Arbeitsplatz und die Produktion von Normalität (1945-1986)

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 165234581
 
Das klassische Grenzwertmodell der Toxikologie, das davon ausgeht, dass der Organismus über die Eliminierung von schädlichen Stoffen zur Selbstheilung fähig ist, wird spätestens seit dem 2. Weltkrieg durch die Krebsforschung in Frage gestellt. Am Beispiel von krebserregenden Arbeitsstoffen lässt sich zeigen, wie drei vergleichbare Industrienationen für die Regulierung karzinogener Stoffe grundlegend verschiedene Mechanismen erzeugt haben. Bei vergleichbarer Faktenlage wird in der Bundesrepublik Deutschland, in Frankreich und der Schweiz unterschiedliches Regulierungswissen in Anschlag gebracht. Grenzwerte sind ein zentraler Bestandteil einer Biopolitik, die sich weite Bereiche der Wirtschaft und des Lebens technisch verfügbar macht. Grenzwerte sind dazu da, um „leben zu machen und sterben zu lassen . Als einzigem Land der Welt werden in der Bundesrepublik Deutschland seit 1972 sogenannte „Technische Richtkonzentrationen erlassen. Diese legen indirekt fest, wie viele Krebsfälle in Kauf zu nehmen sind. Es gilt deshalb zu fragen, welches die epistemischen und sozialen Besonderheiten dieser neuen Form von Regulierungswissen sind und was es für die politische und die wissenschaftliche Kultur bedeutet, dass „normale Gesundheitsrisiken über Expertenwissen definiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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