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Differenzielle Wirkungen von Cannabis auf Schmerz
Antragsteller
Professor Dr. Jörn Lötsch
Fachliche Zuordnung
Pharmakologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 165544272
Cannabis wird traditionell u. a. zur Schmerzlinderung eingesetzt und findet klinisch besonders bei AIDS- oder Krebspatienten Anwendung. Es scheint vor allem in Fällen, in denen die Schmerzwahrnehmung stark psychologisch beeinflusst wird, einen analgetischen Effekt zu erzielen. Allerdings deuten signifikant verminderte Antwortlatenzen auf Hitzereize in CB1-Knockout-Mäusen auf eine sensorische antinozizeptive Wirkung hin. Im ersten Experiment möchten wir daher erstmals mittels experimenteller Modell am Menschen untersuchen, ob die affektive oder die sensorische Schmerzkomponente durch Cannabis beeinflusst wird. Außerdem werden CB1-Rezeptoren in gedächtnisrelevanten Hirnregionen exprimiert und CB1-defiziente Mäuse zeigten ein vermindertes Kurz- und Langzeitabklingen von Konditionierungssignalen gegenüber noxischen Reizen. Im zweiten Experiment möchten wir daher den Einfluss von Cannabis auf das Schmerz-Kurzzeitgedächtnis untersuchen. In einer placebokontrollierten, doppelblinden, randomisierten, „cross-over“-Studie sollen die Hirnantworten hinsichtlich sensorischer, affektiver und Gedächtniskomponente auf spezifische Schmerzreize unmittelbar vor und 2 h nach oraler Verabreichung von 40 mg Dronabinol mittels funktioneller Magnetresonanztomographie an 36 gesunden freiwilligen Probanden untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen