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Interdisziplinäres Forschungsprojekt: Ausgrabungen im spätrepublikanischen Lager V von Renieblas
Antragsteller
Privatdozent Dr. Martin Luik
Fachliche Zuordnung
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 166417655
Das 20 km nordöstlich von Soria gelegene römische Lager V von Renieblas wurde in den Jahren 1908 bis 1912 durch Ausgrabungen von Adolf Schulten untersucht. Aufgrund historischer Überlegungen wurde damals eine Datierung dieses Lagers in die späte römische Republik vorgeschlagen (ca. 75/74 v. Chr.), was seither größtenteils kritiklos übernommen wurde. Das Lager V ist in einigen Teilbereichen vorzüglich erhalten, außerdem stellt es das größte, derzeit bekannte römische Militärlager überhaupt dar (ca. 60ha). Die Konzentration von gleich fünf römischen Lagern in Renieblas unterstreicht die exzeptionelle Bedeutung dieses Fundplatzes für die Okkupation der Iberischen Halbinsel durch das Imperium Romanum. Im Auftrag des DAI Madrid wurde in den Jahren 1997-2001 eine archäologisch-topographische Planaufnahme des gesamten Lagerareals durchgeführt, deren Ergebnisse 2006 monographisch vorgelegt wurden. Im Februar 2009 erfolgte in einer ausgewählten Teilfläche des südlichen Lagerareals eine geophysikalische Prospektion. Auf dieser Grundlage ist eine gezielte Testgrabung zur weiteren Feststellung der Baustrukturen vorgesehen. Von der Auswertung der Ergebnisse dieser Grabung und der wissenschaftlichen Analyse der dabei geborgenen Kleinfunde wird entscheidend die Stellung eines Folgeantrages abhängen, der die Untersuchung einer größeren Fläche gleichfalls im Südteil des Lagers zum Ziel hat. Vom gesamten Forschungsprogramm sind wichtige Beiträge zur Klärung von bisher offenen Fragen nach der Chronologie des Lagers V, seiner Funktion und dem damit zusammenhängenden historischen Kontext zu erwarten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen