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Ernst H. Kantorowicz (1895-1963): Briefwechsel

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 167039348
 
Gegenstand des Projekts ist die Edition der Korrespondenz des deutsch-amerikanischen Historikers Ernst Hartwig Kantorowicz (1895-1963). Sein Briefwechsel mit Gelehrten und Intellektuellen wird nicht nur das vorhandene Wissen zu Leben und Werk erweitern. Als Exempel für die erzwungene Internationalisierung der Wissenschaftsgemeinschaft durch das Wissenschaftsexil gewährt das Briefwerk zugleich Einblick in die deutsche und amerikanische Geistes- und Wissenschaftsgeschichte im „Zeitalter der Extreme“. In der Biographie Kantorowicz’ verdichten sich zentrale intellektuelle und politische Entwicklungen des 20. Jahrhunderts: Kriegsfreiwilliger von 1914, Freikorpskämpfer, Stefan George-Jünger, jüdischer Emigrant, Vernunftrepublikaner, Professor der Mediävistik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Gelehrter in Berkeley und Princeton. Diese biographischen Brüche, die sich in seiner umfangreichen Korrespondenz verfolgen lassen, korrespondieren mit der Vielschichtigkeit und interdisziplinären Ausrichtung seines Werks. Bereits in den frühen Schriften verbinden sich konservative Weltanschauung und progressive Methodik. Seine unter der Ägide Stefan Georges entstandene spektakuläre Biographie des Stauferkaisers Friedrich II. (1927) löste einen Methodenstreit in der Geschichtswissenschaft aus. Unter dem Druck der NS-Diktatur legte Kantorowicz 1934 seine Frankfurter Professur nieder und emigrierte 1938 über England in die USA, wo der einstige „Kommunistenkämpfer“ in der McCarthy-Ära den geforderten Loyalitätseid verweigerte. Seine zweite Monographie, die Laudes Regiae (1946) kann als eine Auseinandersetzung mit der eigenen und der im Dritten Reich vertretenen Weltanschauung gelesen werden. Sein drittes Hauptwerk The King’s Two Bodies (1957), eine zentrale Studie zur politischen Ideengeschichte des Mittelalters, wirkt bis heute international auf die Kulturwissenschaften.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Ernst Osterkamp
 
 

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