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Die Fundverteilung von Dreifuß-Dedikationen als Indikator für die Entwicklung von regionalen und überregionalen Öffentlichkeiten im frühen Griechenland (11. bis 8. Jh. v. Chr.)
Antragsteller
Dr. Moritz Kiderlen
Fachliche Zuordnung
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 167160351
Die bronzenen Dreifußkessel des geometrischen Typs stellten aufgrund ihres hohen materiellen Wertes Votive der obersten Kategorie dar. Eigene Vorarbeiten überprüften ältere Hypothesen und zeigten, dass Funde solcher Dreifüße ein klarer Indikator dafür sind, dass das jeweilige Heiligtum zum Zeitpunkt der Dedikation einen Knotenpunkt innerelitärer Kommunikation bildete. Das Ziel des Projekts besteht darin, mit einer detaillierten Fundortkartierung, die nach Typen und Zeitstellung differenziert, den räumlich – zeitlichen Verlauf solcher Zentrumsbildungen zu erfassen sowie die Richtungen der Kommunikationswege und die Zusammensetzungen der jeweiligen elitären Öffentlichkeiten zu verfolgen. Eine notwendige Voraussetzung einer solchen historischen Interpretation ist eine richtige Ansprache der Dreifußfunde hinsichtlich ihrer Zeitstellung und Werkstattzusammenhänge. Dafür muss die Chronotypologie der Bronzedreifüße überarbeitet werden auf der Grundlage stratifizierter Funde vom Kerameikos und aus Lefkandi sowie der Arbeiten von H. Matthäus und B. Janietz. Das Materialkorpus von Olympia bildet den Kernbereich der Untersuchung. Die dortige Serie von über 1000 Fragmenten macht mehr als zwei Drittel aller Dreifußfunde aus und beginnt anders als zumeist angenommen nicht im 9. Jh. v. Chr., sondern bereits im späten 11. oder frühen 10. Jahrhundert. Mit dem DAI und einer von H.-J. Gehrke iniziierten interdisziplinären Forschergruppe Olympia und seine Umwelt besteht eine enge Kooperation.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen