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Erschließung historischer Hebraica-Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek

Fachliche Zuordnung Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 167202520
 
Mit diesem Antrag möchte die Bayerische Staatsbibliothek gezielt die in den letzten zwei Jahrhunderten geleistete, mithin heterogene und zum Teil sehr rudimentäre Erschließung ihrer international zum Teil einmaligen, auf jeden Fall bedeutsamen Sammlung historischer Hebraica mit Autopsie systematisch so verbessern, dass die Daten den modernen Ansprüchen – hier vor allem der Originalschriftlichkeit und einheitlichen Transliteration – genügen und damit von der wissenschaftlichen Community besser rezipiert und ausgewertet werden können. Der Antrag steht in engem Konnex mit der Digitalisierung des gesamten urheberrechtlich freien Altbestands der Bayerischen Staatsbibliothek durch Google, wodurch die Nutzung dieser Bestände weltweit neue Dimensionen gewinnt. Nur bei verbesserter Erschließung können die Digitalisate jedoch ihre Wirkung erreichen und in die internationalen Nachweisinstrumente eingebunden werden. Das Projekt sieht ebenfalls die Digitalisierung ausgewählter, wissenschaftlich besonders relevanter, zumeist in Deutschland unikaler Hebraica vor. Dies ist vor allem nötig, um die derzeit an dem Hebraica-Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek intensiv arbeitenden Forschungsvorhaben zu unterstützen, vor allem das von Prof. Dr. Klocke und Prof. Dr. Brenner bei der DFG im Förderbereich „Virtuelle Forschungsumgebungen. Infrastruktur und Demonstrationsprojekte“ beantragte Projekt „Aufbau einer virtuellen Forschungsumgebung für kooperatives bibliographisches Arbeiten und Kommunizieren unter Wissenschaftlern im Fokus der Hebraica-Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek“ (Hebraica-Wissensraum), in Fortsetzung des von den gleichen Partnern in den Jahren 2007 bis 2009 durchgeführten Projekts „Porta Hebraica“. Diesem Projekt werden so den Ansprüchen entsprechende, qualitativ hochwertige Digitalisate ausgewählter relevanter Drucke zur Nachnutzung für differenzierte buchhistorische Forschung zur Verfügung gestellt. Das Projekt profitiert natürlich auch von den deutlich verbesserten und relevanteren Erschließungsdaten. Generell jedoch bedeuten die so besser erschlossenen und mit Digitalisaten versehenen Titel durch ihre Anbindung an die üblichen bibliothekarischen Nachweisinstrumente nachhaltig einen wichtigen Mehrwert für die Präsentation und Verfügbarkeit eines für Forschung und Kultur außerordentlich bedeutsamen Teilbestands. Die Titeldaten und Links zu den Digitalisaten der Bayerischen Staatsbibliothek werden nicht nur im Bayerischen Verbundkatalog (und daraus abgeleitet dem lokalen OPAC) angeboten, sie sind auch Teil des KVK und von WorldCat und werden so international rezipiert. Die Daten können in Fachportale und die Digitalisate in Europeana in etablierten Verfahren übernommen werden. Die Inhalte der deutlich verbessert erschlossenen und digitalisierten Drucke werden aufgrund der Qualität des Bestands mit internationaler Aufmerksamkeit wahrgenommen werden. Wohingegen die Verbesserung der Erschließung der Hebraica eine für den Bestandsnachweis der Bayerischen Staatsbibliothek unverzichtbare, mithin allen Forschungsprojekten zugute kommende, aufwendige Infrastrukturmaßnahme darstellt, kommt die Digitalisierung unmittelbar dem Forschungsprojekt „Hebraica-Wissensraum“ zugute. Die Auswahl der zu digitalisierenden Objekte wird forschungsnah im Sinn von „Digitisation on special demand“ umgesetzt. Sie ergänzt die Massendigitalisierung durch Google, indem sie Objekte, vorrangig Drucke des 16. und 17. Jahrhunderts, bearbeitet, die Google nicht oder nicht in der gewünschten Qualität digitalisiert und die eine spezielle buchhistorische Forschungsrelevanz aufweisen.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Antragstellende Institution Bayerische Staatsbibliothek
 
 

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