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Die Kinderladenbewegung als case study der antiautoritären Erziehungsbewegung. 1968 und die Pädagogik in kultur-, modernitäts- und professionsgeschichtlicher Perspektive (1965-1977)
Antragstellerin
Professorin Dr. Meike Baader
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung
Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 167210334
Der von der Geschichtswissenschaft ausgehende Impuls, die Protestbewegung von „68“ - verstanden als „Mythos, Chiffre und Zäsur“ - zu rekonstruieren und zum Gegenstand der Wissenschaft zu machen, hat die Bildungsforschung kaum erfasst. Die pädagogischen Dimensionen der Protestbewegung in der BRD sind, obwohl nachhaltig evident (Tenorth 2008), wenig erforscht. Die Erziehungswissenschaft hat - unter normativer Perspektive - die „antiautoritäre Erziehung“ für erledigt erklärt und keine bildungshistorische Rekonstruktion verfolgt. Ziel des Projektes ist, anhand einer exemplarischen case study zur Kinderladenbewegung von 1965-1977, die pädagogischen Dimensionen von „68“ in kultur-, modernitäts- und professionsgeschichtlichen Perspektiven zu analysieren. Erfasst werden Motive für die Gründung von Kinderläden, ihre soziale Zusammensetzung und ihre pädagogischen Konzepte. Ein besonderer Akzent liegt dabei auf der Sexualerziehung. Analysiert werden zudem die Entstehung pädagogischer Zeitschriften im Kontext der Kinderladenbewegung sowie ihre Effekte für die Professionalisierung der ErzieherInnenausbildung. Erwartbar sind Ergebnisse für die Erziehungsgeschichte nach 1945 in modernisierungstheoretischer und professionsgeschichtlicher sowie für die Historiographie der 68er-Bewegung in kulturgeschichtlicher Perspektive.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen