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Die therapeutischen humanen, monoklonalen IgM-Antikörper LM-1 und SAM-6 - Untersuchung der antitumoralen Wirkung im Lebermetastasen-Mausmodell und Bindungsanalyse beim humanen Kolonkarzinom

Fachliche Zuordnung Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 167346496
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel dieses Versuchsvorhabens ist, die Möglichkeiten für eine «Targeted Therapy» beim metastasierten kolorektalen Karzinom zu erweitern. Der humane monoklonale IgM-Antikörper SAM-6 erkennt modifizierte Glykosylierungsmuster vom heat shock protein grp78, die spezifisch auf Tumoren zu finden sind. SAM-6 löst durch seine Bindung eine starke intrazelluläre Einlagerung von Triglyzeriden und Cholesterolestern aus, wodurch der apoptotische Zelltod induziert wird. Dies wurde u.a. durch die Aktivierung der Effektor-Caspasen 3 und 6 nachgewiesen. Für dieses Versuchsvorhaben wurde ein auf Biolumineszenz-In Vivo-Imaging basierendes kolorektales Lebermetastasen-Xenograftmodell etabliert. Hierzu werden eine Million Zellen der humanen Kolonkarzinomzelllinie HCT-116 über die Pfortader in die Leber immundefizienter Mäuse injiziert. Zum nicht-invasiven Nachweis der Zellen sind die Zellen retroviral mit der genetischen Information für das Enzym Luciferase transduziert worden. Der Erfolg einer therapeutischen Maßnahme ist über die Messung des Biolumineszenz-Signals nicht invasiv möglich. In diesem Modell wurde die antitumorale Wirkung von SAM-6 erfolgreich gezeigt. So war im Vergleich zur nicht-behandelten Kontrolle das Biolumineszenzsignal am Tag 24 nach Tumorzellinjektion für die 5-FU Therapie um 56 % und für die Kombinationstherapie aus 5-FU und SAM-6 um 77 % signifikant verringert. Dieses Ergebnis zeigte sich ebenfalls in der anschließenden immunhistochemischen Analyse der Tumorlast. Zusätzlich wurde am eigenen Patientenkollektiv Bindungsanalysen mit SAM-6 durchgeführt. Hierfür wurden über 400 primäre Kolonkarzinome und 30 kolorektale Lebermetastasen gefärbt. Die Ergebnisse belegen eine tumorspezifische Bindung von SAM-6 bei 97 % der Primärtumoren und bei 94 % der Lebermetastasen. Unterschiede ergeben sich bei der Bindungsintensität und der Anzahl der gefärbten Tumorzellen pro Präparat. Auffällig ist, dass die Metastasen im Vergleich zu den korrespondierenden Primärtumoren in vielen Fällen intensiver gefärbt sind, was für eine stärkere Rezeptorexpression im metastasierten Gewebe spricht. Die in vitro gefundene antitumorale Wirkung von SAM-6 wurde im Rahmen dieses Versuchsvorhabens auch in vivo bestätigt. Aktuell werden die Ergebnisse der Bindungsanalysen von SAM-6 mit verschiedenen klinischen und epidemiologischen Parametern des eigenen Patientenkollektives korreliert. Diese Untersuchungen, die demnächst abgeschlossen sind, sollen zur Entwicklung mutmaßlicher neuer prognostischer Parameter beitragen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Antitumoraler Effekt eines neuartigen, vollständig humanen, monoklonalen IgM-Antikörpers im kolorektalen Lebermetastasen-Mausmodell. 86. Jahrestagung der Vereinigung Bayerischer Chirurgen am 23.07.2009
    Thalheimer A, Brändlein S, Mühling B, Beyer M, Hensel F, Germer C-T, Otto C
  • Nicht-invasive Visualisierung von Tumorwachstum in einem humanen kolorektalen Lebermetastasen-Xenograftmodell mittels Biolumineszenz-Imaging. 88. Jahrestagung der Vereinigung Bayerischer Chirurgen am 21.07.2011
    Bönicke L, Otto C, Brändlein S, Mühling B, Thalheimer A
  • Non-invasive visualisation of tumour growth in a human colorectal liver metastases xenograft model with bioluminescence. Langenbecks Arch Surg 2011; 396: 909
    Fetting D, Bönicke L, Mühling B, Brändlein S, Koch S, Germer C-T, Otto C, Thalheimer A
 
 

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