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Lasersystem zur Bearbeitung von biologischem Hartgewebe

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung in 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 167495452
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen eines ersten geförderten Projektes wurde das System zur Laserosteotomie mit gleichzeitiger OCT-Schnittvermessung am Institut für Mechatronische Systeme in Betrieb genommen. Hierfür stellen zunächst eine initiale Kalibrierung (mechanische Ausrichtung und mathematische Modellierung der Strahlengänge) und Kennwertbestimmung (erreichbare Ausgangsleistung zur Ablation, Fokusabstand, Fokusdurchmesser) aller Komponenten die grundsätzliche Funktionalität sowie überlappende Arbeitsräume von vermessender OCT und abtragenden Er:YAG-Laser sicher. Eine zusätzliche hochgenaue Registrierung der überlagerten Scanvolumina ermöglicht die automatische Bearbeitung von im OCT-Koordinatensystem geplanter Trajektorien durch den Er:YAG-Laser. Zur Durchführung der Registrierung wurde ein Verfahren mittels Auswertung der OCT-Oberflächendaten eines durch den Laser erzeugten Registrierungsmusters entwickelt. Die Bewertung der erreichten Ablationstiefen und die nachfolgende Definition von Parametern zur sicheren Weiterbearbeitung des Ablationsgebiets schließen einen iterativen Regelkreis zur Erzeugung definierter Schnittgeometrien. Ein nekrosefreier Knochenabtrag hängt von der korrekten Wahl der Laserparameter ab, sodass zunächst Parameterstudien (Pulsdauer, -frequenz, notwendige Befeuchtungsmenge) an Ersatzmaterialien und tierischen Präparaten durchgeführt wurden. Anschließend folgte die Analyse verschiedener Ablationsstrategien zur möglichst exakten Erzeugung geplanter Abtragsgeometrien (unter Variation der Scangeschwindigkeit und Optimierung der Pulsfreigabe). Speziell angepasste Bildverarbeitungsalgorithmen (Snakes, Connected Components, u.ä.) ermöglichen die Vermessung der Abtragsgeometrien im OCT-Datensatz. Erste Versuche zur Identifikation oberflächennaher Strukturen zur Bestimmung einer verbleibenden Restknochendicke und zur Vermeidung eines ungewollten Durchbruchs verliefen erfolgreich. Zur Sicherstellung der hohen Genauigkeitsansprüche wurden die im DFG-Projekt Einsatz der OCT-Bildgebung zur medizinischen Nahfeldnavigation erstellten Kalibriernormale und –skripte zur Verbesserung der Datenqualität verwendet. Im Rahmen des im genannten DFG-Projekt durchgeführten Abschlussexperimentes erfolgte anschließend mittels OCT-Oberflächenscan die Registrierung zum präoperativen DVT-Planungsdatensatz. Danach konnten die in diesem gesetzten Zielpunkte hochgenau mittels Laser bearbeitet werden. Schließlich wird das Großgerät innerhalb des EU-Projektes µRALP eingesetzt, in dem ein neuer endoskopischer Aufbau zur minimalinvasiven Laserstimmlippenchirurgie entwickelt wird. Aufgrund des OCT-überwachten Laserbereichs bietet das Laser-OCT-System eine ideale Basis zur Einkopplung des Er:YAG-Lasers in eine flexible Faser. Des Weiteren wurden Konzepte zur interaktiven Schnittplanung und Fokusnachführung anhand von Stereokameradaten erprobt. Zur Erhöhung der Genauigkeit erfolgte eine Fusion von OCT- und Kameradaten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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