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Powerpoint - die kommunikative Konstruktion der Wissensgesellschaft

Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2010 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 168777664
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt "Powerpoint - die kommunikative Konstruktion der Wissensgesellsch~ft" hatte zum Ziel, die weitgehend mikrososziologisch-interaktionistischen Analysen der Powerpoint-Präsentationen des vorausgehenden Forschungsprojektes mit makroanalytischen Methoden zu vertiefen und das Gesamt-Ergebnis einem internationalen Publikum zugänglich zu machen. Auch wenn der erste Aspekt aufwändiger war als erhofft, konnten beide Ziele des Projektes erreicht werden. In den sehr ausfUhrliehen mikrosoziologischen Analysen hatte sich gezeigt, dass die materiale Technologie von Powerpoint ein so wesentlicher Teil der Interaktion zwischen Sprecher ("presenter") und dem Publikum ist, dass man von einer dreigliedrigen Relation sprechen kann. Diese dreigliedrige Relation kennzeichnet keineswegs nur die lokale Situation, sie ist auch qua "Informationstechnologie" (Computer, Daten, Folien"deck") ebenso transsituational wie es andere materiale Aspekte der Situation sind. Insofern erweist sich die Situation der Präsentation als Element eines breiteren Kontextes, der mit der (politisch und ökonomisch betriebenen) Ausweitung der Informations- und Kommunikationsgesellschaft zu tun hat. Powerpoint kann man sogar als Schnittstelle zwischen beiden Aspekten der nachindustriellen Gesellschaft ansprechen, baut es doch einerseits auf transsituational vermittelten Daten auf, die mit Informationstechnologien verarbeitet und vermittelt werden; zugleich aber erfordern diese entkontextualisierten Daten einen jeweils spezifischen Zuschnitt, der in Situationen geleistet wird und eine Zuschreibung auf Handelnde als "Wissen" ermöglichen. Powerpoint-Präsentationen sind also eine kommunikative Gattung der Wissens- und Informationsgesellschaft, deren Ursprung jedoch weniger in der wissenschaftlichen Wissensproduktion als in der ökonomischen Wissensvermittlung liegt. Als theoretisches Bindeglied wird das Konzept der Kommunikationskultur vorgeschlagen, das kommunikative Gattungen, wie etwa: Powerpoint-Präsentationen, als institutionelle Kerne enthält.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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