Detailseite
Zur Dauerhaftigkeit von Hydrophobierungen auf Beton
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Michael Raupach
Fachliche Zuordnung
Baustoffwissenschaften, Bauchemie, Bauphysik
Förderung
Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 169884052
Hydrophobierungen werden bereits seit den frühen Hochkulturen der Mayas zum Schutz von Bauwerken vor eindringender Feuchte aus Umwelteinflüssen - z.B. Niederschlägen - eingesetzt. Die Vorteile einer Hydrophobierung gegenüber einem Anstrich oder einer Versiegelung sind unter anderem, dass Hydrophobierungen farblos und nicht filmbildend sind, was zu einem nahezu unveränderten Erscheinungsbild der Oberfläche vor und nach der Applikation führt. Dies ist bei Sichtbetonfassaden und besonders bei denkmalgeschützten Fassaden von entscheidender Bedeutung. Heutige Hydrophobierungsmittel für mineralische Untergründe – Beton, Natursteine, Mauerwerksziegel – bestehen aus siliziumorganischen Verbindungen in unterschiedlichen Variationen. Aufgrund fehlender Kenntnisse zu ihrer Dauerhaftigkeit bleibt das Potential von Hydrophobierungen in vielen Bereichen der Praxis ungenutzt, wie z.B. dem Schutz von Sichtbetonflächen und insbesondere von Kulturdenkmälern, wie Kirchenfassaden, bei denen das äußere Erscheinungsbild eine große Rolle spielt. Im Rahmen des geplanten Forschungsvorhabens sollen daher mögliche Schädigungsmechanismen von Hydrophobierungen systematisch untersucht und die Ergebnisse anschließend für eine ingenieurmäßige Abschätzung der Lebensdauer genutzt werden. Das Prognosemodell soll die relevanten Parameter aus den Einflussgrößen Beton, Art der Hydrophobierung und Umwelt berücksichtigen.Das Modell soll eine fundierte Grundlage für Weiterentwicklungen der Formulierung von Hydrophobierungen unter Berücksichtigung der gewonnenen Dauerhaftigkeitserkenntnisse darstellen. Ferner können mit Hilfe des erarbeiteten Prognosemodells neue Anwendungsfelder für Hydrophobierungen erschlossen werden, die bisher wegen der Unsicherheit bezüglich der Langzeitwirkung nicht in dem vollen Potential genutzt wurden, z.B. Sichtbetonflächen und chloridbelastete Bauteile. Daraus ergibt sich eine gewisse Dringlichkeit des beantragten Vorhabens, da zur Zeit zahlreiche Betonfassaden, insbesondere von Kulturdenkmälern, mit weniger geeigneten Methoden instand gesetzt werden, die zu irreparablen Oberflächenveränderungen führen, was durch den fachgerechten Einsatz von Hydrophobierungen vermeidbar wäre.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen