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Populationsdynamik und Kulturentwicklung im präkolumbischen westlichen Südamerika - Diachrone paläogenetische Untersuchungen zur Besiedlungsgeschichte der zentral andienen Kulturräume

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 169993820
 
Zahlreiche Forschungsprojekte der letzten Jahre verhalfen zu dem Verständnis der Entwicklung kultureller Diversität im präkolumbischen westlichen Südamerika - von dem aufkommen sesshafter Lebensweisen bis zur Entstehung komplexer Gesellschaften - aber die begleitenden populationsdynamischen Prozesse, so wie auch die Routen der initalen Besiedlung des Kontinentes blieben weitestgehend unbekannt. Unlängst veröffentlichte paläogenetische Studien entdeckten eine signifikante populationsgenetische Unterscheidung der präkolumbischen Bevölkerungen der südamerikanischen Westküste und des zentral andinen Hochlandes, die auf eine differentielle Besiedlungsgeschichte der beiden Hauptkulturräume hindeutet. Ziel dieses Projektes ist es die Grundlage dieser genetischen Unterscheidung durch die Untersuchung mitochondrialer und Y-Chromosomaler genetischer Marker an vier von der Küste und aus dem Hochland stammenden Skelettserien aufzuklären, die in das präkeramische Archaikum datieren, dem Beginn der kulturellen Entwicklung Südamerikas. Die Analyse dieser Populationen soll es ermöglichen, die initiale genetische Zusammensetzung der Bevölkerungen in den Regionen zu rekonstruieren, bevor es möglicherweise durch nachfolgende kulturelle Entwicklungen zu einer Überprägung dieser Zusammensetzung (Palimpsest –Effekt) kam. Auf dieser Basis sollen dann existierende paläogenetische und populationsgenetische Datensätze diachron mit archäologischen und paläoökologischen Daten verglichen werden um die gegenseitige Beeinflussung von kultureller, klimatischer und bevölkerungsbiologischer Entwicklung im westlichen Südamerika zu untersuchen. Als Grundlage für den Vergleich soll ein Modell entwickelt werden, das die adäquate Integration und Interpretation genetischer Daten im Kontext aller relevanten Quellen der Archäologie erlaubt und den Einfluss kulturellen Geschehens auf populationsdynamische Prozesse nicht vernachlässigt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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