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Tier- und Mensch-Übergänge in der medizinisch-therapeutischen Forschung, ca. 1918-1940

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2010 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 170176290
 
Das Projekt fragt nach den Rahmenbedingungen, Argumentationsfiguren und Dynamiken beim Schritt vom Tierversuch zur Forschung am Menschen in der medizinisch-therapeutischen Forschung im Zeitraum von ca. 1918 bis 1940. Dazu werden drei exemplarische Kasuistiken fokussiert: 1. Die Penicillin-Forschung bei Alexander Fleming (London) und Howard Florey (Oxford), ca. 1918-1940; 2. die Konstellationen des Tier-Mensch-Übergangs in der Sulfonamid-Forschung bei Gerhard Domagk, 1932-1940 (Deutschland); 3.Empirische und konzeptuelle Voraussetzungen bei der Entstehung der „Methodenlehre der therapeutischen Untersuchung“ von Paul Martini (1932).Analysiert werden die wissenschaftlichen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen sowie anthropologischen Prämissen, die sich in jeweils spezifischen Konfigurationen von epistemologischen und ethischen Kriterien für den Schritt von Tierversuch zur Forschung am Menschen widerspiegeln, und die sich in jeweils lokal situierten Aushandlungsprozessen und Praktiken rekonstruieren lassen. Jenseits einer auf nationalstaatliche Zusammenhänge fokussierten soll auch die Bezugnahme der deutschen auf die britischen Arbeitsgruppen, und umgekehrt, untersucht werden: Prozesse der Wahrnehmung, selektiven Rezeption, Adaption und Abgrenzung gegenüber den jeweils anderen, zeitlich parallel arbeitenden Forschergruppen. Das Projekt fügt sich damit in breitere Debatten zum Menschenbild in der Medizin und zum Verhältnis zwischen Tier und Mensch in der Kultur der Moderne, sowie auf einer konzeptuellen Ebene zur transnationalen (Wissenschafts-) Geschichte ein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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