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Effekte der Mineralocorticoidrezeptor-Stimulation auf kognitive Verzerrung und soziale Kognition bei depressiven Patienten und gesunden Kontrollen: welche Rolle spielt der NMDA-Rezeptor?

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2010 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 170397636
 
Das Steroidhormon Cortisol wird bei Stress ausgeschüttet und wirkt im zentralen Nervensystem über Glucocorticoidrezeptoren (GR) und Mineralocorticoidrezeptoren (MR). GR werden ubiquitär im Gehirn exprimiert, während MR überwiegend im Hippocampus und präfrontalen Cortex vorkommen, zwei Hirnregionen, die eng mit Gedächtnis und Exekutivfunktion assoziiert sind. Die Stimulation des MR führt zur Ausschüttung von Glutamat, das über NMDA-Rezeptoren im Hippocampus und Präfrontalcortex wirkt. In unserer aktuellen DFG-Studie konnten wir zeigen, dass Fludrocortison, ein MR-Agonist, verschiedene Gedächtnisfunktionen und die Exekutivfunktion bei depressiven Patienten und gesunden Kontrollen verbesserte. Allerdings zeigen depressive Patienten nicht nur Defizite in klasischen neuropsychologischen Domänen wie Gedächtnis und Exekutivfunktion, sondern zeigen auch depressions-spezifische kognitive Verzerrungen und Auffälligkeiten in der sozialen Kognition, zwei klinisch sehr relevante Bereiche. In diesem Folgeantrag möchten wir untersuchen, 1) ob die kognitionsfördernden Effekte von Fludrocortison auch bei depressions-spezifischen kognitiven Verzerrungen und bei sozialer Kognition zu finden sind2) ob die kognitionsfördernden Effekte von Fludrocortison abhängig sind von glutamatergen NMDA-Rezeptoren und ob diese Effekte durch Stimulation des NMDA-Rezeptors noch verstärkt werden können. Unsere Hypothesen sind, dass Fludrocortison zu einer Abnahme depressions-spezifischer kognitiver Verzerrungen und verbesserter sozialer Kognition bei depressiven Patienten führt und dass diese Effekte durch die Co-Administration von D-Cycloserin, einem partiellen NMDA-Rezeptor-Agonisten verstärkt werden können.Unsere Studie untersucht nicht nur, durch welche Mechanismen Fludrocortison akut die Kognition verbessert, sondern erweitert diese Fragestellung auf depressions-spezifische kognitive Verzerrungen und soziale Kognition bei depressiven Patienten. Die mögliche Interaktion zwischen Mineralocorticoidrezeptor und NMDA-Rezeptor auf die kognitive Funktion ist zudem angesichts des aktuellen, viel versprechenden Einsatzes von NMDA-Rezeptor-Antagonisten in der Behandlung der Depression von hoher klinischer Relevanz.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Katja Wingenfeld
 
 

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