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Effects of mineralocorticoid receptor stimulation on cognitive bias and social cognition in patients with major depression and healthy controls: what is the role of NMDA receptors?

Subject Area Biological Psychiatry
Clinical Psychiatry, Psychotherapy, Child and Adolescent Psychiatry
Term from 2010 to 2020
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 170397636
 
Final Report Year 2020

Final Report Abstract

Mit dem vorliegenden Forschungsprojekt konnten wir zeigen, dass die günstigen Effekte einer MR-Stimulation auf Gedächtnis und Exekutivfunktionen bei depressiven Patienten und gesunden Kontrollprobanden hinsichtlich sozialer Kognition erweitert werden können. Gemäß unserer ersten Hypothese (1) verbessert eine MR-Stimulation die kognitive Empathie bei beiden Gruppen, scheint jedoch wider Erwarten keinen Einfluss auf die selektive Aufmerksamkeit und Emotionserkennung zu haben. Unsere zweite Hypothese (2) konnte nicht bestätigt werden, da eine gleichzeitige NMDA-R-Stimulation keine günstigen Effekte hinsichtlich der untersuchten kognitiven Domänen hat. Unsere Studien liefern darüber hinaus erste Hinweise dafür, dass eine einfache NMDA-R-Stimulation möglicherweise Einfluss auf die Emotionserkennung bei beiden Gruppen und die Empathiefähigkeit depressiver Patienten ausübt. Unabhängig von der jeweiligen einfachen oder kombinierten Rezeptorstimulation liefern unsere Befunde Hinweise dafür, dass relativ junge depressive Patienten im Vergleich zu Gesunden keine selektive Aufmerksamkeit oder Schwierigkeiten hinsichtlich Emotionserkennung zeigen, jedoch weniger emotionale Empathie für positive Emotionen aufweisen. Hiermit bestätigen unsere Befunde Schwierigkeiten depressiver Patienten beim Erfahren von Empathie. Unsere Befunde scheinen Metaanalysen zu widersprechen, welche selektive Aufmerksamkeit und Schwierigkeiten bei der Emotionserkennung bei depressiven Erkrankungen nahelegen. Da unsere Studien, als eine der wenigen in diesem Forschungsfeld, unmedizierte depresive Patienten untersuchten und es Hinweise für den Einfluss von Medikation auf die untersuchen kognitiven Prozesse gibt, könnte diese vermeintliche Diskrepanz durch den Ausschluss medizierter Patienten zu erklären sein. Zudem konnten wir zeigen, dass diese Gruppe sorgfältig rekrutierter und relativ junger unmedizierter depressiver Patienten Veränderungen hinsichtlich verschiedener Steroidhormonsysteme aufweisen (Cortisol, Aldosteron, DHEA-S) und ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko besitzen im Vergleich zu gematchten gesunden Kontrollprobanden. Zusammengefasst liefert unser Forschungsprojekt neue Erkenntnisse hinsichtlich der Pathophysiologie depressiver Erkrankungen. Der MR und eingeschränkt auch der NMDA-R scheint eine Rolle bei (sozial) kognitiven Prozessen zu spielen. Unsere Ergebnisse liefern daher potentiell Hinweise für die Entwicklung neuer pharmakologischer Behandlungen depressiver Erkrankungen.

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