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Schadenstolerante Gefüge für hochbeanspruchte Komponenten des Maschinenbaus

Fachliche Zuordnung Mechanische Eigenschaften von metallischen Werkstoffen und ihre mikrostrukturellen Ursachen
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 170485839
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Teilprojekts „Schadenstolerante Gefüge für hochbeanspruchte Komponenten des Maschinenbaus“ im DFG-AiF-Gemeinschaftsvorhaben „Innovative Konzepte zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit hochbeanspruchter Bauteile“ HiPerComp (High Performance Components) wurden unterschiedliche Werkstoffkonzepte zur Erzielung schadenstoleranter hochfester Stähle entwickelt und erprobt. Über 25 Stähle wurden im Labormaßstab hergestellt, unter industrienahen Bedingungen prozessiert und bezüglich ihrer Mikrostruktur und mechanischen Eigenschaften unter monotoner Belastung umfassend charakterisiert. Die Charakterisierung des statischen Verfestigungsverhaltens sowie die Erstellung von Mikrostruktur-Eigenschaftskorrelationen spielten dabei eine zentrale Rolle. Es wurden erfolgsversprechende Legierungsvarianten ausgewählt, die von den Projektpartnern am IWT Bremen und WKK Kaiserslautern wärmebehandelt und unter zyklischer Beanspruchung weiter charakterisiert wurden. Basierend auf die Ergebnisse wurden die Stähle iterativ optimiert. Zum Schluss wurden Stähle ausgewählt, die ein hohes Potential für Schadenstoleranz gezeigt haben um industriell hergestellt zu werden und in der Bauteilprüfung die daraus gefertigten Zahnräder und Wälzlagerinnenringe zu untersuchen. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Elemente Al, Si, Cu und Nb erfolgreich zu der Bewirkung von Festigkeitssteigernden Mechanismen wie Kornfeinung, Ausscheidungshärtung, Mischkristallverfestigung und das Hervorrufen eines lokal auftretenden TRIP-Effekts auch im Bereich der Wälzlager, Vergütungs- und Einsatzstähle erfolgreich eingesetzt werden können. Einige der im Rahmen der Vorhabens entwickelten Werkstoffmodifikationen zeigten ein erhöhtes Verfestigungsvermögen sowie eine erhöhte Schadenstoleranz, wodurch eine Rissentstehung oder -Ausbreitung und der damit verbundene frühzeitige Komponentenausfall verzögert oder gar vermieden werden kann. Des Weiteren zeigten die durchgeführten Untersuchungen, dass bei der Werkstoffprüfung höchstfester Zustände zusätzliche Maßnahmen bezüglich der Probengeometrie getroffen werden müssten um die erfolgreiche Probenprüfung zu gewährleisten. Die durchgeführte skalenübergreifende Gefügeanalyse der kupferlegierten Stähle zeigte, dass der Nachweis der vermutlich kohärenten 2-4 nm großen Cu- Ausscheidungen innerhalb einer hochkohlenstoffhaltigen martensitischen Matrix nicht trivial ist und Bedarf für weitere Untersuchungen aufweist. Auch ihr Einfluss auf das Verfestigungsverhalten konnte nicht komplett enthüllt werden. Auch bei den Si-und Al-legierten Stählen aus dem TRIP-Konzept müssen weitere Untersuchungen erfolgen um den Einfluss der Morphologie des Restaustenits sowie der Belastungsart auf die Restaustenitstabilität besser verstehen zu können. Das Gesamtvorhaben „HiPerComp“ wurde mit dem 1. Preis im Wettbewerb „Stahlinnovationspreis 2015“ in der Kategorie „Forschung und Entwicklung“ ausgezeichnet. Hiervon gibt es Pressemitteilungen und Filme, die über die folgende Webseite aufgerufen werden können: http://www.stahl-online.de/. Zudem wird zum HiPerComp-Abschlusskolloquium 2015 im VDMA-Haus in Frankfurt ein detailliertes Berichtsheft mit projektübergreifender Darstellung der im Rahmen des Gesamtvorhabens verfolgten Ziele, Konzeptionen und erzielten Ergebnissen publiziert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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