Die Bedeutung von Phänomen(un)ähnlichkeiten für den Aufbau von konzeptuellem Verständnis im naturwissenschaftlichen Lernen der Grundschule
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Zusammenfassend kann zunächst festgehalten werden, dass die Umsetzung des Analogen Enkodierens für das naturwissenschaftliche Lernen im Sachunterricht der Grundschule gelungen ist. Die Schülerinnen und Schüler erwarben durch die explizit angeregten Vergleichsprozesse konzeptuelles Wissen über das Hebelgesetz. Die empirischen Ergebnisse, die bisher nur für Studentengruppen vorlagen, können somit bestätigt und auf den Bereich der Grundschule ausgeweitet werden. Gelungen ist es zudem, ein Testverfahren zu entwickeln, mit dem auf der einen Seite unterschiedliche Arten des Wissens (konzeptuell, prozedural) sowie verschiedene Funktionsprinzipien zum Hebelgesetzt (Gleichgewicht, Kraftverstärkung) erhoben werden konnten. Des Weiteren konnte hypothesenkonform gezeigt werden, dass das Arbeiten und das explizite Vergleichen von unähnlichen Phänomenen förderlicher für den Auf- und Ausbau von Wissensstrukturen ist als das Arbeiten und Vergleichen von ähnlichen Phänomenen. Die Vermutung, dass durch die auf der Oberflächenebene unähnlichen Phänomene der Blick stärker auf die Tiefenstruktur und damit auf die zugrunde liegende Gesetzmäßigkeit gelenkt wird, bestätigt sich damit. Bezogen auf die ATI-Effekte, die sich nicht im vermuteten Ausmaß nachweisen ließen, lassen die Daten den Schluss zu, dass die individuellen Voraussetzungen bezogen auf den Wissenszuwachs nur eine nebengeordnete Rolle spielen, wenn eine entsprechende Unterrichtsqualität vorliegt. Allerdings zeigten sich interessante Tendenzen mit Blick auf die Zusammenhänge zwischen den jeweiligen Prädiktoren und den Versuchsgruppen, denen in weiterführenden Studien nachgegangen werden könnte.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2012). Kindliche Präkonzepte im Sachunterricht. Empirische Forschung und ihr praktischer Nutzen. In Grundschulzeitschrift, 26 (252/253), 16-21
Lohrmann, K. & Hartinger, A.
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(2012). Woran machen Kinder Gemeinsamkeiten zwischen Phänomenen fest? Prozedurales und konzeptuelles Wissen von Drittklässlern zu Hebeln. In H. Giest, E. Heran-Dörr & C. Archie (Hrsg.), Lernen und Lehren im Sachunterricht – Zum Verhältnis von Konstruktion und Instruktion (S. 119-126). Bad Heilbrunn: Klinkhardt
Schwelle, V., Lohrmann, K. & Hartinger, A.
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(2013). Exemplarisches Lehren und Lernen durch das Arbeiten mit Beispielen – theoretische Bezüge zwischen Allgemeiner Didaktik, Fachdidaktik und Lehr-Lernforschung. Zeitschrift für Grundschulforschung 1 (6), 158-171
Lohrmann, K., Hartinger, A. & Schwelle, V.
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(2013). „Ein Nussknacker ist aus Metall und deshalb stärker als die Hand.“ Präkonzepte von Drittklässlern zum Hebelgesetz. In H.-J. Fischer, H. Giest & D. Pech (Hrsg.), Der Sachunterricht und seine Didaktik. Bestände prüfen und Perspektiven entwickeln (S. 129-136). Bad Heilbrunn: Klinkhardt
Schwelle, V., Hartinger, A., Lohrmann, K. & Groß Ophoff, J