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Estrada! Schlager und Gesellschaft in der Sowjetunion im Zeitraum von 1953 bis 1980

Antragsteller Dr. Ingo Grabowsky
Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 171537047
 
Das Forschungsprojekt „Ėstrada! Schlager und Gesellschaft in der Sowjetunion im Zeitraum von 1953 bis 1980 untersucht die Geschichte des russischsprachigen populären Liedes und seine Bedeutung für die sowjetische Gesellschaft. Schlager ist im sowjetischen Zusammenhang als populäres, politisch akzeptiertes Unterhaltungslied, Ėstrada-Musik als Diskurspraktik der sowjetischen Schlagermusik und ihrer Protagonisten zu definieren. Ziel ist es, die Entwicklung der Ėstrada-Musik im Wechselspiel von Produktion, staatlicher Einflussnahme und Publikumsinteressen zu untersuchen. Darüber hinaus ist ihre gegenwärtige Nachwirkung in der russischen Gesellschaft von Interesse. Der Untersuchungszeitraum beginnt mit dem Tod Stalins 1953, der ein Aufbrechen des monolithischen Charakters des kulturellen Lebens und damit auch der populären Musik mit sich bringt Er endet mit den politischen Zäsuren der Jahre 1979/80, die Änderungen der Kulturpolitik und des kulturellen Lebens hervorrufen. Den Untersuchungsgegenstand bilden erstens die Arbeit der Komponisten, Textdichter und Interpreten bei der Produktion von Schlagern, zweitens die Funktion staatlich-parteilicher Kontroll- und Steuerungsinstanzen im Entstehungsprozess populärer Lieder und drittens die für die Evolution des Schlagerschaffens bedeutsame technische und mediale Entwicklung. Zu untersuchen sind Wechselbeziehungen und Querverbindungen dieser Faktoren mit der Aneignung von Schlagern als in der Alltagswelt omnipräsenten Modellen der Wert- und Normentwicklung sowie der Identifikation und Gruppenbildung durch die Konsumenten. Als Untersuchungsmaterial dienen öffentlich zugängliche und archivalische Quellen sowie Interviews mit Zeitzeugen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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