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Philosophie der Evolutionspsychologie
Antragsteller
Dr. Malte Dahlgrün
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 171744208
Das Projekt nimmt von der Vermutung Ausgang, dass die Evolutionsbiologie eine vereinigende, forschungsleitende Perspektive für die gesamte Psychologie bieten kann. Gegenstand des Projekts ist das vorliegend als „Evolutionspsychologie“ (EP) bezeichnete Forschungsprogramm, das erstmals Ende der 1980er Jahre von Cosmides, Tooby, Buss und Symons formuliert und umgesetzt wurde. Während die EP die anhängerstärkste und bekannteste methodologische Schule in der evolutionären Wissenschaft menschlichen Verhaltens bildet, stößt sie unter zahlreichen Wissenschaftsphilosophen, Evolutionsbiologen, Kognitions- und Neurowissenschaftlern noch immer auf starke Ablehnung. Mit dem Projekt soll ermittelt werden, ob stichhaltige Gründe dafür existieren, die EP als unfruchtbares oder fundamental fehlerhaftes Forschungsprogramm zu betrachten. Die ersten beiden Projektjahre gelten der zentralen These der EP, derzufolge der menschliche Geist „massiv modular“ organisiert ist: Im ersten Projektjahr sollen sowohl allgemeinere Überlegungen als auch eine Vielfalt potentieller empirischer Evidenz zugunsten massiver Modularität untersucht werden. Das zweite Projektjahr ist schwerpunktmäßig Einwänden gegen massive Modularität gewidmet, soweit diese nicht bereits gründlich und überzeugend aus der EP beantwortet worden sind. Im Laufe dieser zwei Jahre soll gegebenenfalls der Modulbegriff der EP durch verschiedene präzisere Kategorien ersetzt werden. Das dritte Projektjahr gilt der Natur der in der EP zugrundegelegten „adaptationistischen“ Methode und der Frage, ob der Adaptationismus der EP, gemessen an seinen sorgfältigsten Formulierungen und Implementierungen, den evolutions- und wissenschaftstheoretischen Einwänden standhält, die gegen ihn vorgebracht worden sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
