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Die lokale Restrukturierung der Altenpflege - Kulturelle Grundlagen, Akteure und Handlungsbedingungen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 17280677
 
Zielsetzungen und Fragestellungen
Im Bereich der Strukturen und Politiken zu den sozialen Dienstleistungen finden seit einigen Jahren, infolge von neoliberalen Politiken, Finanzkrisen der öffentlichen Haushalte und demografischem Wandel, aber auch auf der Grundlage neuer Leitbilder zur zivilgesellschaftlichen Beteiligung und zum Zuschnitt der staatlichen oder privaten Verantwortung beträchtliche Reorganisationsprozesse statt. Neben der nationalstaatlichen Ebene ist im Bereich der Sozialpolitik im Bereich der sozialen Dienstleistungen die lokale Ebene von erheblicher Relevanz.Wie aus lokal vergleichenden Untersuchungen bekannt ist, kann die Sozialpolitik im Lokalvergleich erheblich differieren (z.B. Trydegard/Thorslund 1994; Kröger 2004). Die lokale Sozialpolitik entwickelt sich im Rahmen nationaler Politiken von Wohlfahrtsstaaten und supranationaler Politiken. Die Art und Weise, in der diese umgesetzt werden, hängt jeweils von spezifischen lokalen Bedingungen ab, zu denen auch kulturelle Leitbilder gehören. Das Forschungsprojekt "Die lokale Restrukturierung der Altenpflege " Kulturelle Grundlagen, Akteure und Handlungsbedingungen", finanziert von der DFG für den Zeitraum von 3/2006 bis2/2008 geht am Beispiel lokaler Politiken gegenüber der Altenpflege der Frage nach, wie sich Differenzen in den lokalen Politiken zur Altenpflege erklären lassen. Darüber hinaus wird gefragt, in welcher Weise und unter welchen lokalen Bedingungen sich die spezifischen kulturellen Werte und Leitbilder, die die neueren Diskurse auf der nationalen wohlfahrtsstaatlichen Ebene prägen, in der lokalen Wohlfahrtskultur im Bereich der Altenpflege niederschlagen und Eingang in die lokalen Wohlfahrtspolitiken finden. Damit stellt sich auch die Frage danach, inwieweit es auf der Grundlage solcher Diskurse zu einer Konvergenz in den lokalen Sozialpolitiken kommt.In bezug auf die Frage danach, welche Faktoren auf der lokalen Ebene von Bedeutung für die Umsetzung neuer Pflegewerte sind, wird die These vertreten, dass insbesondere auch Differenzen in den kulturellen Traditionen von Regionen im Hinblick auf die Pflegekultur dazu beitragen, dass der Wandel pfadabhängig verläuft. Weiter wird der Untersuchung die These zugrundegelegt, dass die Art und Weise, in der die Akteure die lokalen Governance-Strukturen gestalten, von wichtiger Bedeutung ist. Auf der Grundlage des Ansatzes lokaler Pflegearrangements soll das Zusammenwirken von Leitbildern lokaler Akteure der Pflegepolitik und deren Umsetzung in der Altenpflegepolitik untersucht werden.Fallstudien zu vier städtischen Kommunen in West- und Ostdeutschland geben Aufschluß über spezifische lokale Wohlfahrtskulturen in Bezug auf die Altenpflege und deren Bedeutung im Rahmen der Pflegepolitiken. Die Fallstudien sollen vor allem auf Dokumentenanalysen, Expertengesprächen sowie auf Interviews mit relevanten Akteuren der lokalen Pflegepolitik basieren. Das Forschungsvorhaben soll dazu beitragen, den theoretischen Rahmen für die regional vergleichende Sozialpolitikanalyse weiterzuentwickeln und die Sozialpolitikanalyse um eine akteurszentrierte Perspektive und um eine systematische Analyse der Bedeutung kultureller Einflußfaktoren zu erweitern.
Methodik
Die methodische Umsetzung der Fragestellungen erfolgt mittels vergleichender Fallstudien in vier ost- und westdeutschen städtischen Kommunen. Dazu werden zum einen die relevanten Akteure des Feldes der Altenpflege in den Kommunen mittels themenzentrierter und diskursiver Interviews zu ihren kulturellen Werten und Leitbildern befragt. Zum anderen wird der Prozess der Entwicklung und Durchsetzung der lokalen Pflegepolitik mittels Dokumentenanalysen rekonstruiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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