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Stress und Risikoentscheidungen - behaviorale, neuroendokrine und neurale Korrelate der Interaktion von Stress, exekutiven Funktionen und Entscheidungen in Risikosituationen
Antragsteller
Professor Dr. Matthias Brand; Professor Dr. Oliver Tobias Wolf
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 172968327
Im Alltag müssen wir regelmäßig unter Stress wichtige Entscheidungen treffen, welche teilweise substantielle Konsequenzen haben. Bisherige neuropsychologische Studien legen die Vermutung nahe, dass sich Stress über eine Minderung präfrontaler Funktionen – insbesondere exekutive Funktionen und Arbeitsgedächtnis – negativ auf das Treffen von Entscheidungen in Risikosituationen auswirkt. Die genauen Mechanismen einer Interaktion von Stress, exekutiven Funktionen und dem Treffen von Entscheidungen sind jedoch noch nicht gut verstanden. Ebenso fehlen Studien, die systematisch und multimethodologisch potentielle Interaktionen zwischen den genannten Funktionen und deren neuroendokrinologischen, neuropsychologischen und funktionellen Hirnkorrelaten eruiert haben. In dem beantragten Kooperationsprojekt soll diese Lücke durch zwei parallel ablaufende Studien (Studie 1 = Verhaltensstudie plus Neuroendokrinologie, Studie 2 = fMRT-Untersuchung plus Neuroendokrinologie) geschlossen werden. In der einen Studie (Leitung Prof. Wolf) sollen die Auswirkungen von experimentell induziertem Stress auf das Entscheidungsverhalten getestet werden. In der anderen Studie (Leitung Prof. Brand) sollen mittels fMRT mögliche neuronale Korrelate der Stresseffekte untersucht werden. Es wird erwartet, dass Stress das Entscheidungsverhalten beeinträchtigt und dass dieser Effekt besonders deutlich auftritt, wenn die Anforderungen an exekutive Funktionen durch eine Parallelaufgabe erhöht werden. Auf neuroendokrinologischer Ebene werden Assoziationen mit dem Stresshormon Cortisol, auf funktionell-neuroanatomischer Ebene werden Assoziationen mit Aktivität im präfrontalen Cortex erwartet. Ein besseres Verständnis des Einflusses von Stress auf Entscheidungsfindung hat sowohl für die Grundlagenforschung als auch für zahlreiche Anwendungsbereiche (Ergonomie, klinische Psychologie) große Relevanz.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen