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Modelle für eine verbesserte Transparenz zu Werturteilen und Ethik in einer Evidenzbasierten Medizin

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 173159405
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mit dem Projekt EthicsGuide wurde international erstmalig eine systematische Analyse zur gegenwärtigen Berücksichtigung klinisch-ethischer Aspekte in klinischen Leitlinien durchgeführt. Am Beispiel von nationalen Demenzleitlinien aus zwölf Ländern wurde aufgezeigt, dass diese durchschnittlich nur rund 50% der im Vorfeld ermittelten 31 wichtigen ethischen Herausforderungen ansprechen. Das Spektrum reichte dabei von 22 Prozent (Schweiz) bis 77 Prozent (USA). Nicht nur die Anzahl der berücksichtigten Aspekte sondern auch die dazugehörigen Praxisempfehlungen variierten sehr deutlich in Form und Inhalt. Um eine systematischere und transparentere Integration ethischer Aspekte in klinischen Leitlinien zu ermöglichen, wurden im EthicsGuide Projekt bereits erste Methodenvorschläge erarbeitet und mit deutschen und internationalen Vertretern aus Klinik, Pflege, Patientenvertretung, Leitlinienentwicklung und Medizinethik in drei Workshops diskutiert. Eine besondere Methode für die systematische und damit möglichst objektive Darstellung des Spektrums wichtiger ethischer Aspekte wurde in Pilottestungen bereits erfolgreich angewendet. Weitere Methodenvorschläge u.a. zur möglichst objektiven Darstellung aller (Pro/Contra-) Argumente für einzelne ethische Fragestellungen wurden ebenfalls in Pilottestungen evaluiert und kritisch diskutiert. Die Resonanz öffentlicher Medien auf die Projektergebnisse war sehr hoch. Hervorzuheben sind umfangreiche Berichte u.a. in der Huffington Post („Ethics of Care: Guiding the Treatment of Dementia in the 21st Century", 14.8.2013), Frankfurter Rundschau („Vernachlässigte Ethik: Wissenschaftler untersuchen Leitlinien zur Demenz", 20.8.2013), Deutschlandfunk („Mangelhafte Leitlinien für Mediziner", 3.9.2013), Newsletter Deutsches Ärzteblatt („Die Lücken der klinischen Demenz-Leitlinien", 19.8.2013). Die Projektergebnisse sind zudem direkt relevant und teilweise inhaltlich verwertbar für Überarbeitung der deutschen und internationalen Demenzleitlinien. Methodisch verwertbar sind die Projektergebnisse für alle die Personen, welche zukünftig in klinischen Leitlinien zur Erarbeitung ethischer Empfehlungen zuständig sind.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2011) Quality of ethical guidelines and ethical content in clinical guidelines: the example of end-of-life decision-making. J Med Ethics, 37(7):390-6
    Strech D, Schildmann J
  • (2012) How to write a systematic review of reasons. J Med Ethics, 38(2):121-6
    Strech D, Sofaer N
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1136/medethics-2011-100096)
  • (2012) The need for systematic reviews of reasons. Bioethics, 26(6):315-28
    Sofaer N, Strech D
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1111/j.1467-8519.2011.01858.x)
  • (2013). Inclusion of ethical issues in dementia guidelines: a thematic text analysis. PLoS Med. 10(8):e1001498
    Knüppel H, Mertz M, Schmidhuber M, Neitzke G, Strech D
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1371/journal.pmed.1001498)
  • (2013). The full spectrum of ethical issues in dementia care: systematic qualitative review. Br J Psychiatry. 202:400-6
    Strech D, Mertz M, Knüppel H, Neitzke G, Schmidhuber M
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1192/bjp.bp.112.116335)
 
 

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