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Theologische Positionen der frühen Maturidiya (11./12. Jh.) am Beispiel der Attributenlehre
Antragstellerin
Dr. Angelika Brodersen
Fachliche Zuordnung
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung
Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 173205325
Im Mittelpunkt der geplanten Forschungsarbeit steht die islamische Attributenlehre in der dog-matischen Konzeption der frühen Māturīdīya. Diese theologische Richtung war besonders im Mittleren Osten eine wichtige Größe und lässt sich über Abū Manṣūr al-Māturīdī (gest. 944 n. Chr.) auf den in erster Linie als Begründer einer Rechtsschule bekannten Gelehrten Abū Ḥanīfa (gest. 767 n. Chr.) zurückführen. Die Lehren der Māturīdīya sind im Gegensatz zu denen der Muctazila und der Ašcarīya, mit deren Vorstellungen sich sowohl al-Māturīdī selbst als auch die māturīdītischen Theologen auseinandersetzen mussten, bislang nur unzureichend systematisch erforscht. Dabei wird die Attributenlehre, d. h. die Lehre von den göttlichen Eigenschaften, als zentrales Thema der islamischen Theologie verstanden, an dem sich seit Beginn der spekulativen Theologie im Islam immer wieder grundlegende Auseinandersetzungen entzündeten. Es soll gezeigt werden, wie die Glaubenssätze der Māturīdīya als zweiter Säule der sunnitischen Glaubensrichtung aus der Auseinandersetzung mit anderen theologischen Schulen heraus zu verstehen sind, bzw. in welcher Weise diese Auseinandersetzungen als Herausforderungen der ḥanafītisch-māturīdītischen Theologie zu werten sind, durch die sich die Māturīdīya als eigenständige theologische Schule überhaupt erst konsolidieren konnte.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen