Efficiency of task switching and effects of prediction errors as a function of the number of action alternatives
Final Report Abstract
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden zwei thematisch verwandte Fragenkomplexe untersucht. Der erste Fragenkomplex bezog sich auf grundlegende funktionale Unterschiede, die sich daraus ergeben, ob in Mehr-Aufgaben-Situationen die Bearbeitung von nur zwei oder mehr Aufgaben erforderlich ist. Dabei bestand die grundlegende theoretische Überlegung in der Annahme, dass bei nur zwei Aufgaben die Repräsentationen beider Aufgaben durch ‚antagonistische Constraints‘ verknüpft sind, deren Funktionsweise darin besteht, dass jede Evidenz gegen eine der Aufgaben direkt in Evidenz für die verbleibende Aufgabenalternative übersetzt wird. Dadurch ist es möglich, die Selektion der jeweils relevanten Aufgabe an jedes perzeptuell verfügbare Merkmal zu knüpfen, das verlässlich zwischen beiden Aufgaben unterscheidet. Eine Folge dieses Mechanismus besteht darin, dass Wechsel zwischen zwei Aufgaben besonders effizient auf der Grundlage von externen Hinweisreizen erfolgen. Bei Wechseln zwischen mehr als zwei Aufgaben steht ein solcher Mechanismus auf der Basis antagonistischer Constraints nicht zur Verfügung, die Selektion der jeweils relevanten Aufgabe muss deshalb auf der Basis elaborierterer Selektionskriterien erfolgen. Zunächst konnten wir zeigen, dass sich folgerichtigerweise bei Wechseln zwischen vier Aufgaben keine Überlegenheit von Aufgabenwechseln auf der Grundlage externer Hinweisreize (im Vergleich zu intern generierten Reizen) beobachten lässt. In einem weiteren Schritt konnten wir etablieren, dass sich eine temporäre Reduktion der Aufgabenanzahl von vier auf zwei selektiv auf Aufgabenwechsel auswirkt, wie dies bei Geltung der Hypothese antagonistischer Constraints zu erwarten ist. In einem weiteren Schritt haben wir auf Grundlage einer Analyse von Blinzelraten Evidenz dafür gewinnen können, dass eine Etablierung antagonistischer Constraints vermutlich auf Prozessen beruht, die über den Dopaminrezeptor-Subtyp D2 vermittelt werden. Der zweite Fragenkomplex beschäftigte sich mit den Konsequenzen falscher Vorhersagen bei Aufgabenwechseln. Nachdem wir zunächst zeigen konnten, dass falsche Vorhersagen im Rahmen von (instruiertem) Raten in einer kompensatorischen Erhöhung kognitiver Kontrolle resultieren, haben wir in weiteren Arbeiten ratebasierte Vorhersagen mit Vorhersagen bei instruierten Wahlen verglichen. Dabei zeigte sich, dass erwartungswidrige Aufgaben bei nicht gewährten Wahlen zu keiner Kompensation im Sinne einer Anstrengungserhöhung führen. In einer weiteren Untersuchung konnten wir zeigen, dass der wesentliche Unterschied zwischen Raten und Wählen (unter den von uns realisierten, ansonsten identischen Bedingungen) in der Verfügbarkeit eines Modells der generativen Struktur der Umwelt besteht, das nur in Wahl-, aber nicht in Ratesituationen verfügbar ist.
Publications
-
(2012). Effects of deviant trials on precue-based versus memory-based switching among two or four tasks. Acta Psychologica, 141, 214-221
Kleinsorge, T.
-
(2012). Task preparation based on precues versus memory: Precues lead to superior performance with two tasks but not with four tasks. Journal of Cognitive Psychology, 24, 140-156
Kleinsorge, T., & Apitzsch, N.
-
(2014). Effects of reducing the number of candidate tasks in voluntary task switching. Frontiers in Psychology, 5, 1555
Kleinsorge, T., & Scheil, J.
-
(2015). Incorrect predictions reduce switch costs. Acta Psychologica, 159, 52-60
Kleinsorge, T., & Scheil, J.
-
(2015). Task switching among two or four tasks: Effects of a shortterm variation of the number of candidate tasks. Psychological Research, 79, 163-173
Kleinsorge, T., & Scheil, J.
-
(2016). Guessing versus choosing an upcoming task. Frontiers in Psychology, 7, 396
Kleinsorge, T., & Scheil, J.
-
(2017). Integration of advance information about a forthcoming task switch–Evidence from eye blink rates. Frontiers in Psychology, 8, 290
Kleinsorge, T., & Scheil, J.
-
(2018). Further evidence for functional differences between guessing versus choosing an upcoming task. Acta Psychologica, 183, 1-9
Kleinsorge, T. & Scheil, J.