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The effects of structured Relearning methods on Daily Living task performance of persons with Dementia - a multi-site randomised controlled trial (REDALI-DEM)

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 174098575
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die REDALI-DEM Studie war die weltweit erste Untersuchung, die in forschungsmethodisch hochwertigem Design (multizentrisch, ausreichende Fallzahl, randomisiert, maskierte Erfolgsmessung) die Effekte der fehlerfreien Lernmethode und des herkömmlichen Lernens nach Versuch und Irrtum auf die Ausführung von Alltagsaufgaben bei Menschen mit Demenz miteinander verglich. Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit leichter bis mittelschwerer Demenz vom Alzheimer oder gemischten Typ von einem strukturierten Lerntraining profitieren. Zwar konnte die Ausgangshypothese, dass fehlerfreies Lernen wahrscheinlich effektiver ist als das herkömmliche Lernen nach Versuch und Irrtum, nicht bestätigt werden. Jedoch verbesserte sich durch beide Lernmethoden die Ausführung von zwei gewählten alltagsrelevanten Aufgaben in statistisch signifikantem und klinisch relevantem Ausmaß. Das regelmäßige Alltagstraining unter professioneller Anleitung von Ergotherapeuten oder Psychologen mit 13 einstündigen Trainingseinheiten in der Häuslichkeit des Patienten über 10 Wochen hinweg erbrachte einen Kompetenzzugewinn, der mit zwei Refresher- und zwei Evaluationseinheiten auch bis zu sechs Monate anhielt. Die Fachkräfte wurden randomisiert für die jeweilige Lernmethode ausgewählt. Sie erhielten getrennt für jede Methode ein Therapiemanual, ein Einführungsseminar sowie eine Wiederholungsschulung nach einem Pilottraining mit zwei Patienten. Die Manualtreue bei Durchführung der Therapie war in beiden Gruppen hoch, sowohl gemäß der Selbsteinschätzung durch die Therapeuten als auch durch die externe Beurteilung von Videoaufnahmen ausgewählter Behandlungseinheiten. Die regelmäßige und kontinuierliche Rekrutierung in Abstimmung mit den freien Trainingskapazitäten der Therapeuten war eine besondere Herausforderung für die universitären Memory-Ambulanzen. Im Gegensatz zu Medikamentenstudien sind Studien mit Therapeuten noch ungewohnt. Absagen von Verbundzentren und bereits geschulten Therapeuten verzögerten die Rekrutierung. Durch budgetneutrale Laufzeitverlängerung und forciertes Studienmanagement konnte eine ausreichende Fallzahl erreicht werden. Die Studie wurde forschungsmethodisch nach höchsten Standards geplant, durchgeführt und berichtet. Die wissenschaftliche Evaluation konnte planmäßig durchgeführt werden. Die Erfolgsmessung erfolgte über Videoaufnahmen, bei der die externen Gutachter keine Kenntnis darüber hatten, welcher Trainingsmethode die Patienten zugeordnet waren. Beide Trainingsmethoden werden in einem Therapiemanual laienverständlich zusammengeführt. Mithilfe dieses Manuals können Ergotherapeuten in Deutschland eine effektive häusliche Behandlung im Rahmen der Regelversorgung durchführen. Weitere randomisierte kontrollierte Studien sollten evaluieren, ob das Training auch in geringerer Intensität oder bei partieller Anwendung durch qualifizierte Laien wirksam ist.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Study protocol of the multi-site randomised controlled REDALI-DEM trial--the effects of structured relearning methods on daily living task performance of persons with dementia. BMC Geriatr. 2011 Aug 18;11:44
    Voigt-Radloff S, Leonhart R, Rikkert MO, Kessels R, Hüll M
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1186/1471-2318-11-44)
  • Errorless learning of everyday tasks in people with dementia. Clin Interv Aging. 2013;8:1177-90
    de Werd MM, Boelen D, Rikkert MG, Kessels RP
    (Siehe online unter https://doi.org/10.2147/cia.s46809)
  • Interrater Reliability and Concurrent Validity of a New Rating Scale to Assess the Performance of Everyday Life Tasks in Dementia: The Core Elements Method. Am J Alzheimers Dis Other Demen. 2016 Jun 14
    de Werd MM, Hoelzenbein AC, Boelen DH, Rikkert MG, Hüell M, Kessels RP, Voigt-Radloff S
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1177/1533317516653468)
 
 

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