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Zellkulturfermentationssystem

Subject Area Process Engineering, Technical Chemistry
Term Funded in 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 174119838
 
Final Report Year 2016

Final Report Abstract

Die Forschungsgroßgeräte wurden am IBVT der Universität Stuttgart für die Ersteinrichtung eines Zellkulturlabors verwendet. Durch ihre Installation gelang die erfolgreiche Inbetriebnahme der Zellkulturaktivitäten unter besonderer Berücksichtigung von industriell genutzten Säugerzellen der CHO (chinese hamster ovary)- Linie. Seit 2011 konnten daher die nachfolgenden Forschungsarbeiten gestartet und erfolgreich weitergeführt werden: 1) systembiologische Untersuchungen von prozesstechnischen Einflussgrößen auf Mitochondrien: In Produktionsprozessen werden u.a. Osmolaritäts-Shifts durchgeführt, um den Zellzyklus zu arretieren, was oft mit der Steigerung zellspezifischer Leistungsdaten einhergeht. Dieses Phänomen wird durch die kombinierte Anwendung von Fluoreszenzmarkierung, Metabolom- und Stoffflussanalyse untersucht. Dabei kommen kommerziell erhältliche, wie auch von einem Firmenpartner zur Verfügung gestellte Antikörperproduzenten zum Einsatz. 2) Organelispezifische Metabolornanalyse in CHO: Unter Verwendung von CHO K1 Stämmen gelang die Entwicklung eines analytischen Ansatzes zur Quantifizierung intrazellulärer Metabolite, getrennt nach cytosolischen und (bevorzugt) mitochondrialen Komponenten. In Verbindung mit separat entwickelten LC-QQQ-MS Methoden konnten so erstmalig Zentralstoffwechselmetabolite sowie Nukleotide während des Prozessverlaufs detektiert werden. 3) Identifizierung und Quantifizierung der intrazellulären Degradation heterologer Antikörper in CHO: In Kombination mit einer LC-Q-ToF Technik (ebenfalls über einen DFG Großgeräteantrag erhalten) gelang (erstmalig) die intrazelluläre Verfolgung von Peptidfragmenten, als Degradationsprodukte heterolog hergestellter Antikörper in CHO Zellen. Aktuell werden 13C-Markierungen durchgeführt, um entsprechende Raten zu quantifizieren. 4) Auswirkung prozesstechnischer Einflussgröllen auf die transkriptionale Regulation: Die Auswirkung von variablen Einflussgrößen des Kultivierungsprozesses auf z.B. die transkriptionale Regulation von CHO Zellen wird in prozesstechnisch definierten 2L Bioreaktoren untersucht. Entsprechende Arbeiten laufen noch. 5) Manahmen zur Prozessintensivierung mit Antikörper produzierenden CHO: In der biopharmazeutischen Industrie ist die Intensivierung der Produktionsprozesse von besonderer Bedeutung. Damit einhergehend wird häufig ein Leistungsabfall der Produzenten beobachtet. Mit Hilfe von Werkzeugen wie z.B. der metabolischen Stoffflussanalyse oder metabolic fingerprinting wird daher nach entsprechenden Ursachen gesucht, um Vorschläge zur Vermeidung von Leistungseinbußen zu formulieren. 6) Modellgestützte Anlagenauslegung zur Optimierung des Stofftransportes: Biopharmazeutische Reaktoren unterliegen dem dualen Problem, bei relativ geringen Leistungseinträgen einerseits einen hohen Sauerstoffeintrag und andererseits eine äquivalent hohen CO2-Austrag zu erreichen. Letzterer ist notwendig, um inhibierende Gelöst-0O2-Werte zu vermeiden. Daher werden am IBVT computational fluid dynamic Simulationen zur Anlagenauslegung durchgeführt, die durch experimentelle Messungen unterlegt werden. Für letzteres werden u.a. die Bioreaktoren der Zellkultur eingesetzt, um z.B. Henry-Konstanten der Gaslöslichkeiten unter den gegebenen experimentellen Bedingungen zu bestimmen und entsprechende kLa Werte zu ermitteln.

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