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Die Michaelskirsche in Germia (Galatien, Türkei). Ein kaiserlicher Wallfahrtsort und sein provinzielles Umfeld
Antragsteller
Privatdozent Dr. Philipp Niewöhner, von 4/2010 bis 2/2012; Professor Dr.-Ing. Klaus Rheidt
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 174302650
Die Michaelskirche in Germia war ein berühmter Wallfahrtsort und ist heute die größte und besterhaltene frühbyzantinische Kirchenruine auf der zentralanatolischen Hochebene. Der Ausbau des abgelegenen Wallfahrtsorts geht auf Stiftungen verschiedener hauptstädtischer Aristokraten sowie des Kaiserpaares Justinian und Theodora zurück. Er bildet das Zentrum einer Siedlungskammer, für die die Quellen zwar eine dichte religiöse Infrastruktur, aber keine größeren Städte überliefern. Anhand einer detaillierten Bauaufnahme des Wallfahrtsorts, insbesondere der akut gefährdeten Kirchenruine, und eines Surveys der umgebenden Siedlungskammer mit einer großen Zahl von Inschriften und Baugliedern, soll nun untersucht werden, wie sich das Wallfahrtswesen auf die Entwicklung der ländlichen Region auswirkte. Insbesondere soll das Verhältnis des überregional bedeutenden Wallfahrtszentrums zum lokalen Kirchenbau erforscht und der Frage nachgegangen werden, in wie weit der Wallfahrtsort einerseits von den hauptstädtischen Eliten und ihren Stiftungen geprägt wurde und inwiefern er andererseits die lokale Identität seines provinziellen Umfelds widerspiegelt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen