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Multimodales Neuroimaging x Optogenetics: ein neuer Ansatz zur Untersuchung von Belohnungsprozessen unter pathologischen Bedingungen

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 174466612
 
Dopaminerge Neurone im Mittelhirn spielen eine Schlüsselrolle im Prozessieren von Belohnung undzielgerichtetem Verhalten. Veränderte dopaminerge Aktivität und dysfunktionales Prozessieren von Belohnung findet sich bei verschiedenen psychiatrischen Störungsbildern. Insbesondere ist bei Suchterkrankungen zielgerichtetes Verhalten stark in Mitleidenschaft gezogen; so werden die Verhaltensaktivitäten eines Suchtpatienten zunehmend drogenorientiert während alle anderen Lebensaktivitäten stark vernachlässigt werden. Die zugrunde liegenden neurobiologischen Mechanismen von verändertem Prozessieren von Belohnung während der Suchtentwicklung und der Remission von süchtigem Verhalten sind kaum untersucht. In diesem Versuchsvorhaben sollen die Veränderungen dopaminerger neuronaler Aktivität und deren Konnektivität im Belohnungssystem mittels multimodalem 9.4T Magnetresonanzimaging (MRI) bei der süchtigen Ratte erfasst werden. Nach mehrmonatiger intravenöser Selbstverabreichung von Kokain entwickeln ca. 15% der Ratten ein süchtiges Verhalten. Ähnliche Zahlen finden sich bei Kokainmissbrauch; nur ein Bruchteil der „User" wird letztendlich abhängig. In einer longitudinalen Studie sollen Tiere die süchtig werden im Vergleich zu nicht süchtigen Tieren in Bezug auf veränderte dopaminerge Aktivität und Konnektivität hin untersucht werden.Es ist zu erwarten, dass diese Untersuchungen fundamental neue neurobiologische Erkenntnisse für das Prozessieren von Belohnung bei Suchterkrankungen liefern werden. Da die meisten Daten über neuartige Neuroimagingverfahren erhoben werden ist eine gute Übertragbarkeit auf die Humansituation gegeben. Die hier gewonnenen Erkenntnisse werden auch zu einem bessern Verständnis der Spielsucht, Depression und anderen psychiatrischen Störungsbilder beitragen.
DFG-Verfahren Reinhart Koselleck-Projekte
 
 

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