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Wohlfahrtsstaatlichkeit im Wandel. Reformpolitik und sozialpolitischer Ideentransfer im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 175042510
 
Das Forschungsprojekt „Wohlfahrtsstaatlichkeit im Wandel. Reformpolitik undsozialpolitischer Ideentransfer im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts“ untersucht dieEntwicklung europäischer Wohlfahrtsstaaten in einer tief greifenden Umbruchszeit, die siemit fundamentalen ökonomischen und sozialen Veränderungen konfrontierte. Ausgehend vonder Hochphase der sozialstaatlichen Expansion in den 1960er Jahren richtet es den Fokus aufdie Epoche „nach dem Boom“ in den 1970er und 1980er des 20. Jahrhunderts. ZweiTeilstudien verbinden vergleichende und transfergeschichtliche Zugänge und wählen dabeikomplementäre Perspektiven:Die Teilstudie „Alter, Pflege, Wohlfahrtsstaat. Gesellschaftliche Herausforderung und sozialpolitischeBearbeitung in der Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien und Italien“ untersucht, wie dreiunterschiedlich verfasste Wohlfahrtsstaaten dem Risiko der Pflegebedürftigkeit im „viertenLebensalter“ begegneten und auf die Entwicklung zu einer „Gesellschaft der Alten“ mit derHerausbildung eines neuen Feldes sozialpolitischer Regulierung reagierten.Die Teilstudie „Sozialstaatsbeobachtung. Die Bundesrepublik Deutschland, Großbritannienund die USA seit den 1960er Jahren“ setzt den Akzent auf inter- und transnationaleDimensionen der Wahrnehmung und Bearbeitung sozialpolitischer Probleme. Durch denbeziehungs- und perzeptionsgeschichtlichen Untersuchungsansatz werden Beobachtungs- undTransferprozesse sichtbar, die in den 1960er Jahren einsetzten und seit den 1970er Jahrenzunehmende Bedeutung gewannen.Drei gemeinsame Untersuchungsperspektiven verbinden die Teilstudien untereinander sowiemit den Forschungen der sozialstaatsgeschichtlichen Arbeitsgruppe am Zentrum fürZeithistorische Forschung (ZZF): erstens die Frage nach den „Herausforderungen desSozialstaats“ durch die sozialen und ökonomischen Umbrüche seit den 1970er Jahren,zweitens eine Forschungsperspektive, die die gesellschaftliche Prägekraft vonWohlfahrtsstaaten akzentuiert und sozialhistorische Fragestellungen analytisch eng mit derGeschichte des modernen Wohlfahrtsstaats verkoppelt, drittens eine europäisch-vergleichendePerspektive, die als „seismic history“ nach unterschiedlichen Formen der Wahrnehmung,diskursiven Verarbeitung und politischen Bearbeitung der globalen Umbrüche im letztenDrittel des 20. Jahrhunderts fragt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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