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Vergleich organspezifischer Wirkungen von 3,4-Methylendioxymethamphetamin ("Ecstasy") mit Halothan bei Maligner Hyperthermie des Schweines
Antragsteller
Professor Dr. Mark Ulrich Gerbershagen
Fachliche Zuordnung
Anästhesiologie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 17507602
Die Maligne Hyperthermie (MH) ist eine subklinische Myopathie, der ein genetisch determinierter Defekt der intrazellulären Kalziumhomöostase zugrunde liegt. Die Gabe bestimmter Anästhetika, wie z.B. Halothan, kann eine hypermetabole Stoffwechselentgleisung mit potentiell letalem Verlauf auslösen. In der klinischen Symptomatik ähnlich einer MH kann 3,4-Methylendioxymethamphetamin (¿Ecstasy¿) schwere Störungen der Thermoregulation mit Hyperthermie und Rhabdomyolyse induzieren. Im in-vivo Tiermodell an Schweinen konnte unsere Arbeitsgruppe eine MH-Triggerpotenz von Ecstasy belegen. Weiterhin konnte der therapeutische Effekt des MH-spezifischen Antidots Dantrolen nachgewiesen werden. Ungeklärt ist jedoch die Frage nach dem primären Erfolgsorgan der Ecstasy-induzierten MH. Handelt es sich um einen zentralnervösen, vergleichbar dem Serotonin- Syndrom, oder einen peripher muskulären Pathomechanismus, vergleichbar der klassischen MH? Weiterhin ist derzeit unklar, ob weitere Organe wie Herz, Leber und Hirn eine pathophysiologische Rolle spielen. Das Ziel der geplanten Untersuchung ist es daher, die Auswirkungen lokaler und systemischer Exposition von Ecstasy in-vivo auf unterschiedliche Organsysteme des MH disponierten sowie normalen Schweins zu untersuchen. Zur Kontrolle werden die Versuche an Vergleichsgruppen mit dem klassischen MH-Trigger Halothan durchgeführt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Privatdozent Dr. Marko Fiege; Professor Dr. Frank Wappler