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Kommentarhermeneutik am Beispiel des biblischen Buches Exodus

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 175115745
 
Die Gattung des Bibelkommentars nimmt in der Kirchen- und Theologiegeschichte eine besondere Stellung ein, da der christliche Glaube auf dem Zeugnis der Heiligen Schrift (Bibel) gründet. Wichtige Glaubensinhalte sind im Laufe der Jahrhunderte in und aus Bibelkommentaren entwickelt worden. Durch die Herausbildung von theologischen Fachdisziplinen in der Neuzeit haben die Bibelkommentare diese Stellung ebenso eingebüßt wie durch eine Veränderung ihrer eigenen Anlage und Ausrichtung im Zuge der Historischkritischen Exegese. Die Fülle historischer Fragestellungen zu biblischen Texten hat sich darin niedergeschlagen, dass Bibelkommentare zu Fachpublikationen wurden, die philologische und theologische Detailinformationen sammeln, um eine Hypothese zur Textgenese entwickeln zu können. Neuere hermeneutische Reflexionen in der Bibelwissenschaft, wie sie vor allem aus dem jüdischchristlichen Dialog hervorgegangen sind, lassen die Bedeutung der Gattung Kommentar in einem neuen Licht erscheinen, insofern ein Kommentar sich als Metatext, als Text zum Text darstellt, der zur Mehrdimensionalität des Bibeltextes führt und so unterschiedliche Auslegungen des selben Textes verstehen hilft. Gerade in Bezug auf das Buch Exodus, das die Gründungsgeschichte Israels als Gottesvolk enthält und dabei die theologischen Grundlagen für das gesamte Offenbarungsverständnis legt, ist eine reflektierte Kommentarhermeneutik von zentraler Bedeutung, weil das Selbstverständnis des Christentums als Volk Gottes und Offenbarungsreligion hierin gründet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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