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DFG Trilaterale Kooperation Deutschland-Israel-Palästina: Abwasser aus der Olivenölproduktion in Israel und Palästina - Wechselwirkungen mit Boden, Agrochemikalien sowie Mechanismen des Einbaus in den Boden, Abschluss der Feld- und Prozessstudie
Antragstellerin
Professorin Dr. Gabriele Schaumann
Mitantragsteller
Dr. Mikhail Borisover; Dr. Arnon Dag; Professor Dr. Jawad Hasan; Professor Dr. Amer Marei
Fachliche Zuordnung
Bodenwissenschaften
Förderung
Förderung von 2010 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 175130783
Abwasser aus Olivenölmühlen (OMW) ist ein ernstes Umweltproblem in Israel und Palästina, da es mangels Alternativen in die Umwelt entsorgt wird. Es könnte als Dünger im Olivenanbau verwendet werden, wenn negative Effekte (Hydrophobisierung, Keimhemmung) durch geeignete Ausbringungsstrategien vermieden werden können. Ziele dieses Projektes sind (i) die Prozesse zu verstehen, welche die Benetzbarkeit von Boden, seine Wechselwirkung mit Agrochemikalien und seine phytotoxischen Eigenschaften beeinflussen, (ii) kurzfristige und längerfristige Effekte der OMW-Ausbringung in Labor- und Feldexperimenten zu analysieren, (iii) verantwortliche Stoffe zu identifizieren und (iv) die Interaktionsmechanismen zwischen OMW-Substanzen und Boden in Abhängigkeit von klimatischen Bedingungen zu verstehen. In den ersten zwei Jahren wurde die Screening-Studie wie geplant abgeschlossen. In Feld- und Laborexperimenten (Gilat und Bait Reema) wurde der Einfluss der Jahreszeitbedingungen der OMW-Ausbringung auf Bodeneigenschaften untersucht. Die Standorte sind typische Vertreter für modernen Olivenanbau in Südisrael bzw. traditionellen Olivenanbau in der WestBank. Sie unterscheiden sich hinsichlich Bodentyp, Bodenart, Intensität des Anbaus, Klima und Bewässerung.In diesem Antrag bitten wir um die Verlängerung um ein Jahr, um die begonnenen Feld- und Laborexperimente wie geplant abschließen zu können und die Daten vervollständigen, interpretieren und publizieren zu können. Die interessanten Zusammenhänge zwischen klimatischen Bedingungen, Prozessen und OMW-Effekten deuten ein intensives Wechselspiel zwischen Abbau, reversibler Sorption und physikalischer Immobilisierung an und zeigen, wie Standortunterschiede die Prozesse und Ausprägung der Effekte beeinflussen.Dies erlaubt bei vollständiger Datenlage Rückschlüsse auf die Relevanz der hypothetisierten Mechanismen. Zum Abschluss der Feldexperimente in Bait Reema und Gilat ist eine abschließende Probenahme im Spätsommer 2014 und eine Analyse von seit Mitte 2013 genommer Proben erforderlich. In den Inkubationsexperimenten vervollständigen Phytotoxizitätsuntersuchungen und -für Gilat die Szenarien Sommer und Winter für den Boden das geplante Messprogramm. Proben aus den Feld- und Laborexperimenten werden hinsichtlich Benetzbarkeit (WDPT und Kontaktwinkel), Phytotoxizität (Keimungstests), stabilem Kohlenstoffisotopenverhältnis (delta13C), linearem Sorptionskoeffizienten für Simazin und Diuron sowie der thermolabile und thermostabile Fraktion und deren Brennwerte, charakterisiert. Das Prozessverständnis, gewonnen aus der Abhängigkeit der Entwicklung der Bodeneigenschaften von den Bedingungen zur und nach der OMW-Ausbringung, wird eine Perspektive eröffnen, wie OMW in den kleinen Familienbetrieben des Mittelmeerraumes wiederverwertet werden kann und wird darüber hinaus auch Antworten auf die bislang nur unvollständig geklärten Fragen geben, wie sich eine Bewässerung mit Abwasser auf die Benetzbarkeit des Bodens auswirken kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Israel, Palästina
Beteiligte Person
Dr. Ahmed Nasser