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Westeuropa als Sprachbund aus historisch-vergleichender Perspektive

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Förderung Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 177187277
 
Ziel des Projekts ist die Erforschung und kohärente Beschreibung Westeuropas als Sprachbund. Die Anwesenheit der keltischen, romanischen und germanischen Sprachen sowie des Baskischen in Westeuropa ist seit der Antike dokumentiert. Austausch und Sprachkontakt die ganze Zeit hindurch, der durch geographische, kommerzielle, technische und politische Gegebenheiten begünstigt wurde, führte zur Angleichung der beteiligten Sprachen und zur Ausbildung eines spezifisch westeuropäischen Sprachtyps. Derzeit existieren verschiedene Ansätze zur Beschreibung typologischer Gemeinsamkeiten europäischer Sprachen und ihrer Zusammenfassung in verschiedenen Sprachbünden. Neben dem Balkan-Sprachbund ist vor allem der SAE-Sprachbund zu nennen, als dessen prototypische Vertreter die mitteleuropäischen Schriftsprachen angesehen werden. Im Gegensatz dazu soll hier ein „westeuropäischer“ Sprachbund postuliert werden, bei dem die Rolle der sog. Randsprachen Inselkeltisch und Baskisch stärker berücksichtigt wird. Dabei wird nicht vorausgesetzt, dass die Merkmale dieses Sprachbundes grundsätzlich auf Substrateinfluss dieser Sprachen zurückzuführen sind, sondern dass es sich überwiegend um Konvergenzphänomene handelt. Diese Unterscheidung wird durch die bislang nicht erfolgte Berücksichtigung diachroner Aspekte ermöglicht. Das Erkenntnisziel des Projekts besteht in der Untersuchung der diachronen Umstrukturierung grammatischer Teilsysteme der westeuropäischen Sprachen unter dem Blickwinkel der Konvergenz. Es leistet so einen wichtigen Beitrag zum Verständnis ihrer Entwicklung. Die Ergebnisse des Projekts sind damit auch von Interesse für die Sprachwandeltheorie und die Sprachkontaktforschung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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