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Im "Strudel der Maßlosigkeit"? Die "Erweiterung des Staatskorridors" in der Bundesrepublik der 1960er bis 1980er Jahre

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 177943542
 
In einem „Strudel der Maßlosigkeit“ versank die Bundesrepublik nicht. Aber sie erlebte in den 1960er und 1970er Jahren eine „Erweiterung des Staatskorridors“, die in der bundesdeutschen Geschichte Ihresgleichen suchte. Lief schon die Bereitschaft, „mehr Staat“ zu akzeptieren, auf eine Wende hinaus, gilt das erst recht für ihre finanziellen Folgen. Diese bündelten sich in einem raschen Wachstum der öffentlichen Schulden. Wer nach der Weichenstellung sucht, die zu den Finanzproblemen der Gegenwart geführt hat, muss darum auf jene beiden Jahrzehnte blicken. Eine solche Ausweitung der staatlichen Auf- und Ausgaben konnte nur eine einflussreiche Allianz politischer Kräfte durchsetzen. Diese breite, aber heterogene „Expansionskoalition“ versprach sich davon eine Lösung der Probleme, vor denen die Bundesrepublik stand, als die Nachkriegszeit zu Ende ging. Ihre Formierung in den Sechzigern wie ihre Erosion in den Siebzigern und die Ablösung durch eine „Konsolidierungskoalition“ lassen sich mit dem methodischen Werkzeug des „Advocacy Coalition Framework“-Konzepts analysieren. Folgt man diesem Ansatz, bieten die öffentlichen Finanzen, die trotz eines wachsenden Interesses der zeithistorischen Forschung für die sechziger und siebziger Jahre noch kaum untersucht worden sind, einen Schlüssel für die historische Analyse von Politik und Ökonomie, Gesellschaft und Kultur der Bundesrepublik.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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