Project Details
Projekt Print View

Mittelalterliche Handschriften: Erschließung der mittelalterlichen lateinischen Handschriften aus Augsburger Bibliotheken. Band 3: Dombibliothek und Jesuitenkolleg (Clm 3831-4029)

Applicant Dr. Klaus Ceynowa, since 5/2015
Subject Area Medieval History
Term from 2010 to 2018
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 179009489
 
Final Report Year 2016

Final Report Abstract

Das Projekt führte die Erschließung der mittelalterlichen lateinischen Handschriften Augsburger Provenienz in der Bayerischen Staatsbibliothek weiter. Der gesamte Fonds (Clm 3501-4432) ist bisher lediglich in einem Inventarkatalog des 19. Jahrhunderts vollständig erschlossen. Die Neukatalogisierung wurde mit DFG-Förderung 1996 aufgenommen. Der erste Katalogband mit Beschreibungen der Handschriften Clm 3501-3661 erschien 2007, der zweite Band mit Beschreibungen der Handschriften Clm 3680-3830 im Jahr 2011. Im Projekt wurden für den dritten Katalogband Beschreibungen von 112 Handschriften (Clm 3831-3919 sowie Clm 22372 und 23898 aus der Bibliothek des Augsburger Domkapitels, Clm 3941 aus dem dortigen Franziskanerkloster und Clm 4005-4029 aus dem Jesuitenkolleg) erstellt. Mit Abschluss des Projekts sind nunmehr drei Viertel der im Zuge der Mediatisierung der ehemaligen Reichsstadt Augsburg 1806 nach München verbrachten mittelalterlichen Handschriften auf aktuellem Stand der Forschung erschlossen. Die Katalogisate der Handschriften sind in der Handschriftendatenbank ‚Manuscripta mediaevalia’ zugänglich; der gedruckte Katalog wird voraussichtlich 2017 erscheinen. Etwa die Hälfte der Handschriften stammt aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert. Im Bestand finden sich aber auch zahlreiche ältere Handschriften des 10. bis 14. Jahrhunderts. Die Codices enthalten überwiegend theologische Literatur. Daneben bietet der Bestand der Dombibliothek einen vergleichsweise breiten Querschnitt juristischer Grundlagentexte, die meist im späteren 15. Jahrhundert nach Augsburg gelangten. Infolge des Universitätsbesuchs Augsburger Kanoniker ist ein hoher Anteil italienischer und französischer Handschriften vorhanden. Von besonderer Bedeutung ist der Bestand aus dem Augsburger Jesuitenkolleg, der fast ausschließlich Handschriften aus der Bibliothek des Humanisten, Juristen und Antiquars Konrad Peutinger (1465-1547) umfasst. Besonderes Augenmerk wurde im Projekt auf die Erforschung der Bestandsgeschichte gelegt. Die heutige Aufstellung der Dombibliothek basiert im wesentlichen auf der Ordnung des späten 18. Jahrhunderts, die der Augsburger und Eichstätter Domherr Anton Khager schuf. Durch die systematische Sichtung des von ihm erstellten Handschriftenkatalogs, der in zwei Exemplaren in München und Freiburg aufbewahrt wird, konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Eine Liste von Handschriften, die nach der Säkularisation nicht nach Augsburg, sondern an andere Orte gelangten (u.a. Dillingen, Stuttgart), wird dem Katalog beigegeben. Zur Analyse der Materialität der Codices wurde erstmals systematisch für eine Gruppe von Papierhandschriften der gleichen Provenienz die bereits in einem früheren DFG-Projekt bewilligte Thermographie-Kamera eingesetzt, die eine exakte Dokumentation der vorkommenden Wasserzeichen und einen Abgleich mit Belegen aus anderen Quellen (Handschriften und Drucken) ermöglichte. Die neuen Belege wurden in der Online-Datenbank "Wasserzeichen-Informationssystem (WZIS) der deutschen Handschriftenzentren" erfasst.

 
 

Additional Information

Textvergrößerung und Kontrastanpassung