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Die Rolle des Carnosinase-Systems bei der Entstehung der diabetischen Nephropathie: Charakterisierung der Veränderungen unter diabetischen Stoffwechselbedingungen

Subject Area Nephrology
Term from 2011 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 179937552
 
Final Report Year 2014

Final Report Abstract

Zusammenfassend belegen unsere Daten die Gegenwart verschiedener CN1-Konformationen der CN1 im Serum. Diese werden durch die Komplexierung von Metallionen im Zentrum der CN1 bedingt. Da das RYSK173 Epitop innerhalb der Metall-bindenden Domäne der CN1 liegt, wird eine Bindung von RYSK173 an die komplexierte Form der CN1 verhindert. Interessanterweise zeigen unsere Daten eine signifikante Zunahme der komplexierten Form der CN1 mit konkomitanter Zunahme der CN1-Aktivität nach der Dialysebehandlung sowie einer parallelen Abnahme der nicht-komplexierten Form der CN1. Diese Veränderungen korrelieren eng mit der Änderung der Zink- und Kupfer-Konzentration über die Dialysebehandlung. Welche Relevanz diese Beobachtungen vor allem für den diabetischen Patienten auf lange Sicht haben, bleibt unklar und sollte in weiteren Untersuchungen geklärt werden. Dies erscheint vor allem vor dem Hintergrund sinnvoll, wenn ergänzend dazu unsere Beobachtung bedacht wird, dass möglicherweise dialysepflichtige Diabetiker eine geringere Mortalität aufweisen, wenn sie den protektiven Genotyp der CNDP1 aufweisen. Dass der Genotyp ebenfalls die CN1-Konzentration und -Aktivität bei Dialysepatienten beeinflusst, konnten unsere Untersuchungen ebenfalls belegen. Somit ist denkbar, dass der protektive CNDP1 Genotyp nicht nur vor der Entstehung einer DN schützen kann, sondern auch bei Patienten, bei denen es aus bisher ungeklärten Gründen im Verlauf der Erkrankung dennoch zur Entwicklung einer DN kommt, möglicherweise durch eine verminderte Mortalität ebenfalls protektiv sein kann. Dies wäre vor allem für diabetische Dialysepatienten von besonderer Relevanz, da diese Patienten eine besonders hohe Mortalitätsrate an der Dialyse aufweisen. Nach 5 Jahren leben nur noch ca. ein Drittel der Patienten mit DM, im Vergleich zur besseren Prognose bei anderen zugrunde liegenden renalen Erkrankungen, wie z.B. benigne Nephrosklerose oder Glomerulonephritiden. Diese Vermutungen müssen natürlich in einer großen prospektiven Studie überprüft werden. Hierbei legen unsere Beobachtungen nahe, dass die Einschlusskriterien der Kohorten für die Diagnose „diabetische Nephropathie“ möglichst stringent gewählt werden sollten, um die Diagnose „diabetische Nephropathie“ über das bisher übliche Maß hinaus beim Typ 2 Diabetiker möglichst sicher zu machen.

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