Detailseite
Implizites vs. explizites Erinnern: Hirndynamik und neuronale Substrate beim Wiedererkennen emotionaler und neutraler Bildinhalte
Antragsteller
Professor Dr. Mathias Weymar
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 179943800
Die meisten im menschlichen Gehirn eingespeicherten Informationen, können nicht willentlich oder bewusst abgerufen werden. Aktuelle Befunde mit ereigniskorrelierten Potentialen (EKPs) zeigen, dass der Gedächtnisabruf emotionaler und neutraler Ereignisse von der subjektiven Bewusstheit während des Erinnerns (explizites vs. implizites Erinnern) abhängt. Emotionale Gedächtnisinhalte werden hierbei besser wieder erinnert als neutrale Inhalte, wenn sie implizit (unbewusst) reaktiviert werden. Ausgehend von diesen Befunden werden in dem beantragten Forschungsprojekt mit Hilfe des Multi-Kanal-EEGs und der funktionellen Bildgebung (fMRT) die Hirndynamik und die neuronalen Substrate der zugrunde liegenden Mechanismen des expliziten und impliziten Erinnerns untersucht. Weiterhin wird der Frage nach gegangen, ob sich der explizite, bzw. implizite Gedächtnisabruf für das Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis unterscheidet. Dafür wird der Gedächtnistest unmittelbar, beziehungsweise verzögert (eine Woche später) durchgeführt. Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts sind bedeutend für die emotionale Gedächtnisforschung und haben zudem wichtige klinische Implikationen: Gewöhnlich automatisch ablaufende Gedächtnisprozesse spielen möglicherweise eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen mit Beeinträchtigung von Emotion und Gedächtnis, wie beispielsweise der Depression und der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeberin
Professorin Dr. Margaret Bradley