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Tiefe Hirnstimulation bei affektiven Störungen und deren Modellen

Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 160506045
 
Depressive Störungen gehören zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen und gehen mit erheblichen medizinischen, ökonomischen und sozialen Einbußen einher. Etwa 12% der Patienten bleiben auch nach medikamentösen, psychotherapeutischen und Elektrokrampf-Behandlungen therapierefraktär. Ein möglicher Grund hierfür liegt in der häufig unzureichenden Berücksichtigung pathophysiologischer Erkenntnisse. Betrachtet man die Depression als klinische Folge eines dysfunktionalen limbisch-kortikalen Netzwerkes könnte eine gezielte Modulation dieser Netzwerke mithilfe der tiefen Hirnstimulation (THS) einen kausal-therapeutischen Ansatz darstellen. Als ein potentieller Knotenpunkt innerhalb eines solchen Netzwerkes konnte das subgenuale Cingulum (Cg25) identifiziert werden, dessen Modulation in Pilotstudien einen therapeutischen Effekt bei depressiven Patienten zeigte. Zur weiteren Validierung dieser ersten Ergebnisse sind jedoch sowohl weitere klinische Studien als auch ergänzende tierexperimentelle Studien notwendig, in denen Wirkung und Wirksamkeit der THS auf neuronaler Ebene untersucht werden. Das vorliegende Projekt hat in einem translationalen Ansatz zum Ziel i) erstmalig eine prospektive und placebokontrollierte Studie zur Tolerabilität und Wirksamkeit der THS bei der therapierefraktären unipolaren Depression durchzuführen und ii) die zugrundeliegenden Mechanismen der THS auf unterschiedlichen Ebenen neurobiologischer Integrität in geeigneten Tiermodellen depressiven Verhaltens zu untersuchen.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen
 
 

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