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Der Begriff des höchsten Gutes - seine rationalitätstheoretische, handlungstheoretische und ethische Bedeutung in der Philosophie Kants

Subject Area Theoretical Philosophy
Term from 2010 to 2016
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 181382464
 
Final Report Year 2016

Final Report Abstract

Im Teilprojekt 1 (Florian Marwede) wurde durch eine Interpretation des Verfahrens des kategorischen Imperativs gezeigt, wie in Kants Ethik das höchste Gut durch das moralische Gesetz bestimmt wird. Außerdem hat Marwede gezeigt, wie durch ein qualitatives – anstatt eines quantitatives – Verständnis der Proportionalitätsthese viele Inkonsistenzen und unplausible Annahmen über den Begriff des höchsten Gutes bei Kant vermieden werden können, die in der Literatur bisher gängig waren. Im Rahmen des Teilprojekts 2 (Thomas Höwing) wurde eine Interpretation von Kants Einteilung des Fürwahrhaltens in Meinen, Glauben und Wissen entwickelt, die zwei Vorteile gegenüber älteren Interpretationen hat: zum einen unterstellt sie Kant keine Inkonsistenzen, zum anderen führt sie zu einer philosophisch ernstzunehmenden Konzeption theoretischer Rechtfertigung. Ferner konnte Höwing nachweisen, dass Kants Begriff des Glaubens nicht – wie oft angenommen – auf einer konsequenzialistischen Konzeption von pragmatischer Rechtfertigung beruht. Im Teilprojekt 3 (Marcus Willaschek) wurde erstens nachgewiesen, dass Kants Begründung der Postulate (Gott und Unsterblichkeit) aus dem Begriff des höchsten Gutes auf einem plausiblen Brückenprinzip beruht, dem zufolge es für ein Subjekt S, das einen Zweck Z verfolgt, irrational wäre zu glauben, Z nicht erreichen können. Zweitens wurden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen einer Kantischen und einer pragmatistischen Konzeption des Glaubens herausgearbeitet. Und drittens wurde gezeigt, wie sich Freiheit im Sinne Kants als eines der drei Postulate der reinen praktischen Vernunft verstehen lässt.

Publications

  • „Bedingtes Vertrauen. Auf dem Weg zu einer pragmatischen Transformation der Metaphysik“, in Die Gegenwart des Pragmatismus, hrsg. von M. Hartmann, J. Liptow und M. Willaschek, Berlin: Suhrkamp 2013, 97-120
    Willaschek, Marcus
  • „Kant and Peirce on Belief“, in Pragmatism, Kant, and Transcendental Philosophy, hrsg. von G. Gava und R. Stern, New York/London, Routledge 2015, 133-151
    Willaschek, Marcus
  • The Highest Good in Kant’s Philosophy, Berlin/Boston: de Gruyter 2016
    Höwing, Thomas (Hg.)
  • „Do We Have to Believe in the Realizability of Our Ends? On a Premise of Kant’s Argument for the Postulates of Pure Practical Reason“, in Thomas Höwing (Hg.), The Highest Good in Kant's Philosophy, Berlin/New York: de Gruyter 2016, 223-243
    Willaschek, Marcus
  • „Kant on Happiness and the Duty to Promote the Highest Good“, in: Höwing, Thomas (Hg.): The Highest Good in Kant’s Philosophy, Berlin/Boston: de Gruyter 2016, 51-69
    Marwede, Florian
  • „Kant on Opinion, Belief, and Knowledge“, in: Höwing, Thomas (Hg.): The Highest Good in Kant’s Philosophy, Berlin/Boston: de Gruyter 2016, 201-222
    Höwing, Thomas
  • Das höchste Gut in Kants deontologischer Ethik, Berlin/Boston : De Gruyter 2018. Online-Ressource, Kantstudien-Ergänzungshefte 206; 260 Seiten (epub)
    Marwede, Florian
  • „Freedom as a Postulate“, in Eric Watkins, ed., Kant on Persons and Agency, Cambridge: Cambridge University Press, 2018
    Willaschek, Marcus
 
 

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