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GRK 1733: Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung
Fachliche Zuordnung
Literaturwissenschaft
Förderung
Förderung von 2012 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 181475650
Die Literatur bietet ein noch wenig konsultiertes Archiv für die Reflexion von Globalisierungsprozessen, und die Philologien besitzen deshalb noch kaum ausgelotete Kompetenzen für deren Analyse. Das Graduiertenkolleg leistet einen Beitrag dazu, diese Kompetenzen sichtbar zu machen, aus einer von der Antike bis zur Gegenwart reichenden historischen Perspektive. Im Zentrum der Untersuchung steht die Interaktion der Literatur mit erdumspannenden Dynamiken: einerseits die Transformation von Funktionen der Literatur in historisch variablen Medienverbünden (etwa durch den veränderten Status von Büchern in Zeiten der globalen Kommunikationsgesellschaft des Internets); andererseits die Verfahren, mit denen die Literatur solche Prozesse darstellt, modelliert, reflektiert, kritisiert sowie nicht zuletzt mitgestaltet. Dabei bildet die Nation nur eine mögliche Bezugsgröße, die durch die traditionelle Aufteilung der Literaturwissenschaft in Nationalphilologien überbetont wurde. In die Untersuchung werden neben literarischen Texten im engeren Sinne auch die narrativen oder figuralen Dimensionen in anderen Texten (Reiseberichte, Essays etc.) einbezogen. Die Zusammensetzung der Antragsteller gewährleistet die Unterstützung und Betreuung von Dissertationen und Postdoktoranden-Projekten mit weit über Europa hinausreichenden Gegenstandsbereichen. Um einzelne Untersuchungen eng aufeinander zu beziehen, orientieren diese sich nicht in erster Linie an Regionen, sondern an allgemeinen thematischen Aspekten; besonders ermutigt das Kolleg zu komparatistischen Arbeiten, die verschiedene Regionen und/oder historische Stadien zueinander in Beziehung setzen. Das Studienprogramm stellt dafür die literatur- und globalisierungstheoretischen Grundlagen bereit und schafft die Foren zur intensiven Diskussion, im Kreis der Promovenden und Betreuer des Kollegs ebenso wie mit Gastwissenschaftlern, auch aus sozialwissenschaftlichen Disziplinen.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Ludwig-Maximilians-Universität München
Sprecher
Professor Dr. Robert Stockhammer
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professor Dr. Christian Begemann; Professor Dr. Klaus Benesch; Professor Dr. Tobias Döring; Professorin Dr. Annegret Heitmann; Professor Dr. Martin Hose; Professorin Dr. Inka Mülder-Bach; Professor Dr. Christoph K. Neumann; Professor Dr. Riccardo Nicolosi; Professorin Dr. Evelyn Schulz; Professor Dr. Bernhard Teuber